Bussenflut beim Riehener Naturbad

Wer mit dem Auto ins Riehener Naturbad will, zahlt einen hohen Preis. Weil für die 2000 Besucher an Spitzentagen nur 40 Parkplätze zur Verfügung stehen, parkieren viele wild. Und kassieren empfindliche Bussen.

Wohin mit dem Auto? Beim Riehener Naturbad sind Parkplätze Mangelware. (Bild: Nils Fisch)

Wer mit dem Auto ins Riehener Naturbad will, zahlt einen hohen Preis. Weil für die 2000 Besucher an Spitzentagen nur 40 Parkplätze zur Verfügung stehen, parkieren viele wild. Und kassieren empfindliche Bussen.

Rekordsamstag im Riehener Naturbad. Die Kasse am Eingang registriert 2000 Besucher, die in das feine neue Freibad an der deutschen Grenze strömen. Abtauchen zwischen Schilfhalmen, sich danach auf den Holzplanken die Bürobleiche wegbräunen lassen und gleichmütig zusehen, wie die Rahmglace fleissig auf den Bauch tropft. 

Nach dem Verlassen der Anlage ist es dann bei manchem Badegast um die Tiefenentspannung geschehen. Dutzendfach verteilte die Polizei am vergangenen Samstag Parkbussen rund um das Naturbad. In einem nahen Fahrverbot am Weilteichweg hatten Besucher ihre Autos abgestellt, ebenfalls am Strassenrand, wo die Gewässerschutzzone beginnt und das Parkieren mit empfindlichen Bussen geahndet wird. Bis zu 200 Franken müssen die Parksünder nun bezahlen.

Riehen hat das Problem erkannt

Weil im weiteren Umfeld an heissen Tagen sämtliche Parkgelegenheiten belegt sind, wird rund um das Naturbad im grossen Stil wild parkiert. Daniel Raas, Leiter des Naturbads, kennt das Problem: «Das ist eine unschöne Situation, und wir sind uns der Problematik bewusst.» Riehen prüfe Möglichkeiten mehr Parkplätze zu schaffen, doch in dieser Badesaison sei mit keinen Ergebnissen mehr zu rechnen.

«Es hat viel zu wenige Parkplätze, nicht nur für Autos – auch die Velo- und Rollerabstellplätze sind fast jeden Tag voll belegt», sagt Raas. Vierzig Parkplätze stünden dem Naturbad zu, belegt würden sie aber nicht nur von Badegästen, sondern auch von Spaziergängern. Kantonale Auflagen hätten nicht mehr Parkfelder zugelassen, beklagt der Leiter des Bads: «Wir haben bereits das Maximum herausgeholt.»

Das vom Architekturbüro Herzog & de Meuron gestaltete Naturbad wird Opfer seines Erfolgs, glaubt der Riehener Beamte. «An Spitzentagen hat es beispielsweise auch zu wenige Sonnenschirme. Darauf muss man sich als Besucher einstellen.» Er verweist auf die eigene Website, wo darauf hingewiesen werde, mit dem öffentlichen Verkehr anzureisen.

Widersprüchliche Informationen

Tatsächlich führen widersprüchliche Informationen auf der Webseite des Bads die Besucher in die Irre. So heisst es etwa an einer Stelle, Parkplätze seien beschränkt vorhanden, man solle deshalb den ÖV nutzen oder das Auto im Dorf abstellen. Andernorts allerdings wirbt das Bad mit «genügend Velo- und Autoparkplätzen ausserhalb des Naturbads»

So setzt sich die Busse zusammen – das sagt die Polizei
«Der Weilteichweg ist mit einem Fahrverbot mit Ausnahme von Zubringerdienst belegt. In einem solchen gilt ebenfalls Parkverbot. Weiter befindet sich der Weilteichweg in einer Grundwasserschutzzone. Fehlbare Lenker werden mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken für das Nichtbeachten des Fahrverbots und einer weiteren von ebenfalls 100 Franken für das Parkieren auf  Naturboden gebüsst. Weiter zu beachten ist, dass der Weilteichweg als Notfallzufahrt und Achse für Rettungsfahrzeuge zum Tunnel der Zollfreistrasse von Schweizer Seite her definiert ist. Somit ist dieser jederzeit für den Notfall frei zu halten.» 

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