BVB und BVD berichtigen BaZ: Der Dreier ist flott unterwegs

Hans-Peter Wessels soll laut «Basler Zeitung» die BVB im Tramlinie-3-Projekt unter Druck gesetzt haben. Nun beziehen die BVB und das Bau- und Verkehrsdepartement Stellung und meinen: Alles Unsinn.

Alles im grünen Bereich: Beim Trämmli 3 gehts vorwärts.

(Bild: BVD)

Hans-Peter Wessels soll laut Basler Zeitung die BVB im Tramlinie-3-Projekt unter Druck gesetzt haben. Nun beziehen die BVB Stellung und meinen: Alles Unsinn.

Die Worte in der BaZ waren eindeutig: «Hans-Peter Wessels droht den BVB», titelte die Zeitung am Montagmorgen und bezog sich auf einen «vertraulichen Brief», in dem Wessels betont haben soll, er würde allfällig verursachte Mehrkosten des Tramlinie-3-Projekts bei den BVB einfordern wollen.

Die BaZ beruft sich auf eine «unabhängige Beurteilung», die im vergangenen Mai das 33 Millionen Franken teure Tramlinie-3-Projekt in Saint-Louis auf allen Stufen als unzureichend bewertet habe. Laut BaZ habe Hans-Peter Wessels aber trotz dieser Einschätzung auf dessen Fortführung gedrängt.

Mehr noch: Der Bau- und Verkehrsdepartementsvorsteher übersehe bewusst die Tatsache, dass noch keine Verträge für die Fahrbewilligung oder Tarife vorliegen und ignoriere die Warnung der BVB, dass die sofortige Umsetzung erhebliche Mehrkosten verursachen würde. 

Ein Verkehrsdirektor, der alle Warnungen ignoriert und trotz fehlender Bewilligungen Millionen an Frankreich überweisen will?

Fehlalarm: BVD war nicht Untersuchungsgegenstand

Unsinn, kontern die BVB in einer Medienmitteilung:

«Diese Darstellung ist falsch. Die in Auftrag gegebene Expertise hatte das BVB-interne Projektmanagement und die BVB-interne Projektorganisation zum Gegenstand; das Bau- und Verkehrsdepartement war nicht Untersuchungsgegenstand.» Die im internen Bericht vom Mai 2016 gemachten Verbesserungsvorschläge seien in der Zwischenzeit umgesetzt worden.

Von Drohungen oder «Misstrauen» zu sprechen sei unangebracht:

«Selbstverständlich gab es im Prozess der Aushandlung der heute genehmigten Vereinbarung einzelne Punkte, bei der die Vertragspartner engagiert ihre Anliegen einbrachten. Deshalb von ‹Misstrauen› zu sprechen, ist aber völlig fehl am Platz. Das Gegenteil ist richtig: Die Zusammenarbeit mit dem Bau- und Verkehrsdepartement ebenso wie der Communauté d’Agglomérations des Trois Frontières verläuft gut und in einem Klima des gegenseitigen Vertrauens. Die BVB bedauert, dass das Bau- und Verkehrsdepartement und seine Fachleute durch die sachwidrige Darstellung der Basler Zeitung in ein schlechtes Licht gerückt wurden.»

Die Bauarbeiten an der 3,1 Kilometer langen Verlängerung der Tramlinie 3 seien weit fortgeschritten, betonte die Medienstelle der BVB weiter. Am kommenden Samstag, 25. September, sei die Bevölkerung eingeladen, sich selber ein Bild der Bauarbeiten zu machen: Die BVB bietet zwischen dem Bahnhof Saint-Louis und der heutigen Endstation Burgfelden Grenze Shuttlefahrten an.
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http://www.tram3.info/

Nachtrag

Am späten Nachmittag reichte das Bau- und Verkehrsdepartement eine gemeinsame Medienmitteilung mit den BVB nach. Die als «Richtigstellung der Fehlinformationen zum Verlauf des Projekts Verlängerung Tramlinie 3» übertitelte Mitteilung geht Punkt für Punkt auf die von der «Basler Zeitung» bereits in der Samstagsausgabe kolportierten Unstimmigkeiten ein.

Hier geht es zur Medienmitteilung der BVB und des BVD

Hier der Link zum beanstandeten BaZ-Bericht vom Samstag

Die Verlängerung der Basler Tramlinie 3 habe den Mobilitätspreis der österreichischen Verkehrsorganisation VCÖ gewonnen, teilte ferner das Bundesamt für Raumentwicklung am Montag mit. Die Auszeichnung sei am Montag in Wien überreicht worden, berichtet die Agentur SDA.

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