Der Basler Erziehungsdirektor kandidiert erneut für seine LDP für den Nationalrat. Bei einer Wahl wolle er Regierungsrat bleiben, betont Christoph Eymann.
Christoph Eymann will es noch einmal wissen: Der Basler Regierungsrat steigt zum dritten Mal für seine Partei in die Nationalratswahlen. Die LDP hat den 64-Jährigen am Montagabend an ihrer Mitgliederversammlung im Café Spitz per Akklamation nominiert.
Eymann sass schon von 1991 bis 2001 im Nationalrat. 2011 versuchte der Erziehungsdirektor erneut den Sprung nach Bern, scheiterte jedoch trotz beachtlichen 7588 Stimmen.
Christoph Eymann betonte am Montagabend vor seiner Partei, dass er bei einer allfälligen Wahl in den Nationalrat nicht als Regierungsrat zurücktreten würde. Ende Januar 2017 würde seine Amtszeit ohnehin ablaufen, meinte er. Das Doppelmandat sei mit den heutigen technischen Kommunikationsmöglichkeiten gut zu bewältigen. Aus zeitlichen Gründen würde ein vorzeitiger Rücktritt wenig Sinn machen.
Der Basler Erziehungsdirektor kandidiert aus Liebe zu seiner Partei, wie er auf Anfrage sagt. «Meine Partei ist mir sehr wichtig. Ich möchte mithelfen, dass wir mit einem guten Resultat abschliessen – erst recht vor den kantonalen Wahlen 2017, wo es auch um meine Nachfolgeregelung geht.» Zudem reize ihn das Amt sehr.
Eymann scheint keine Lust auf eine Pensionierung zu haben: «Solange ich fit bin, muss ich etwas machen.» Er kandidiere allerdings nicht mit Verbissenheit. Es sei schwierig gewählt zu werden, doch er müsse es probieren.
Listenverbindung offen
Mit der Kandidatur von Eymann erhält die CVP im bürgerlichen Block ernsthafte Konkurrenz. Der Sitz von CVP-Nationrat Markus Lehmann gilt nämlich als äussert gefährdet. Lehmann erreichte 2011 nur 4172 Stimmen – er profitierte von der Listenverbindung seiner Partei mit der GLP, EVP und BDP. Diese Kooperation dürfte dieses Mal kaum wieder zustande kommen.
Gemäss LDP-Parteipräsidentin Patricia von Falkenstein ist noch unklar, welche Listenverbindungen ihre Partei eingehen wird. «Seit Dezember laufen Gespräche im bürgerlichen Lager. Niemand will sich momentan entscheiden.» Eine grosse Allianz würde sie begrüssen, jedoch sehe es nicht danach aus. «Am Schluss denkt jeder nur an seine eigene Partei», bedauert von Falkenstein.
Neben Eymann kandidieren auch Patricia von Falkenstein selber, Conradin Cramer, Heiner Vischer und André Auderset (alle vier Grossratsmitglieder) für den Nationalrat. Eymann gilt als klares Zugpferd. Ob er auch als Ständeratskandidat der Bürgerlichen ins Rennen steigt, wird sich voraussichtlich im Mai entscheiden.