CVP segnet Liaison mit SVP für die Regierungsratswahlen ab

Das Viererticket der Bürgerlichen ist unter Dach und Fach. Die CVP spricht sich klar für eine Zusammenarbeit mit der SVP bei den Regierungsratswahlen aus.

Diese vier Männer wollen die bürgerliche Mehrheit in der Regierung zurückerobern: Conradin Cramer, Lorenz Nägelin, Baschi Dürr und Lukas Engelberger

(Bild: Luca Urgese)

Das Viererticket der Bürgerlichen ist unter Dach und Fach. Die CVP spricht sich klar für eine Zusammenarbeit mit der SVP bei den Regierungsratswahlen aus.

Die Basler Bürgerlichen treten vereint zu den Regierungsratswahlen vom 23. Oktober an: Die CVP sprach sich am Mittwochabend im Theater des «Teufelhofs» deutlich für ein Viererticket mit der SVP aus. Zuvor stellte sich SVP-Kandidat Lorenz Nägelin den CVP-Mitgliedern vor. Kritische Stimmen gab es kaum: Der Entscheid fiel mit 41 gegen drei Stimmen deutlich aus. Einzig ein CVP-Mitglied distanzierte sich öffentlich von der Zusammenarbeit mit der SVP. 

Mit Nägelin soll die Rückeroberung der 2004 an Rot-Grün verlorenen Mehrheit in der Regierung gelingen. Offensichtlich ging die Strategie der SVP-Parteileitung auf, mit Nägelin einen gemässigten Kandidaten der SVP zu nominieren und somit die CVP dazu zu bewegen, bürgerliche Machtinteressen in Basel vor die Ablehnung der SVP Schweiz zu stellen.

Neben Nägelin waren auch die beiden Kandidaten Baschi Dürr (FDP) und Conradin Cramer (LDP) anwesend. Der CVP-Regierungsrat Lukas Engelberger, der von seiner Partei per Akklamation nochmals aufgestellt wurde, machte sich bei seinen Parteifreunden für das Viererticket mit der SVP stark. «Ich bin sehr überzeugt davon, dass wir ein gutes Team sind im Wahlkampf und im Amt.» Engelberger bezeichnete Nägelin als sachorientierten Politiker, der gut zuhören und auf Leute zugehen könne.

Souveräner Auftritt

Die vier bürgerlichen Kandidaten Engelberger, Dürr, Cramer und Nägelin, die sich bereits am Nachmittag getroffen hatten, waren sichtlich bemüht, vor den CVP-Mitgliedern ein harmonisches Bild abzugeben. Der erste Auftritt wirkte souverän. Dürr, Engelberger, Cramer und Nägelin lachten viel, zeigten sich eingespielt. «Wir fühlen uns schon jetzt als Team – wir müssen uns nicht finden, das ist kein Konstrukt», so Cramer. Man verstehe sich gut und sei bereit, als Team in den Wahlkampf zu gehen.  

Ähnlich äusserte sich Dürr: «Wenn wir die Mehrheit wollen, müssen wir zusammenarbeiten.» Dürr und Nägelin liessen sich ihre Streitigkeiten bei der Sanität Basel nicht anmerken. Er kenne Nägelin seit Längerem und habe an verschiedenen Fronten mit ihm zu tun gehabt, sagte Dürr (Gelächter im Saal). Auf persönlicher Ebene habe es aber nie Differenzen gegeben. Dies betonte auch Nägelin: Die Sache sei bereinigt, die Vergangenheit würde die Zusammenarbeit nicht belasten.

«Vier Gewinnt»

Nägelin ging auf Charmeoffensive, sogar seine Krawatte stimmt er auf die CVPler ab: «Ich habe wegen Ihnen die orange Krawatte angezogen, das soll symbolisieren, wie viele Gemeinsamkeiten wir haben.» Er distanzierte sich denn auch ein bisschen von der nationalen SVP. «Vielleicht hat die SVP manchmal auf nationaler Ebene eine andere Ausdrucksweise. Ich kann mich aber konziliant ausdrücken – wir werden eine gute und kollegiale Zusammenarbeit haben.»

Die SVP ist seit Jahren um eine Zusammenarbeit mit FDP, LDP und CVP bemüht. Die CVP lehnte einen solchen Schulterschluss bis jetzt immer ab und verärgerte damit die SVP. Für die kommenden Regierungsratswahlen kommt eine solche Allianz erstmals zustande.

Wie wichtig der Anlass für die vier Parteien war, zeigte sich an der Präsenz: Neben den vier Kandidaten waren auch alle Parteipräsidenten von LDP, FDP und SVP anwesend. Zum  Abschied gab CVP-Chefin Andrea Strahm den vier Anwärtern ein Geschenk mit auf den Weg: das Spiel «Vier gewinnt».

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