Eduard Rutschmann eröffnet im Beisein der SVP-Spitze seinen Regierungsratswahlkampf. Als verlässlich, volksnah und bodenständig beschreiben ihn seine Kollegen. Aber auch als «nicht einfach».
Rund vier Wochen nach CVP-Grossrat Lukas Engelberger hat am Montag im Restaurant Schlüssel-Zunft der SVP-Regierungsratskandidat Eduard Rutschmann seinen Wahlkampf offiziell eröffnet. Die Basler SVP hatte Rutschmann in allerletzter Minute als Anwärter für die Conti-Ersatzwahl am 18. Mai aus dem Hut gezaubert, weil der ursprüngliche Kandidat Thomas Egloff doch nicht mehr wollte.
«Der Rückzug von Thomas Egloff vor ein paar Wochen kam überraschend. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings Wichtigeres zu tun – ich war im Spital und wartete auf die Geburt meiner Tochter», sagte SVP-Chef Sebastian Frehner. Trotz Kandidatenwechsel habe die SVP jedoch immer noch dasselbe Ziel: Sie wolle als zweitstärkste Partei Regierungsverantwortung übernehmen. Für Frehner steht fest, dass sein Vizepräsident Rutschmann der bürgerlichste Kandidat von allen sei. Denn Lukas Engelberger und Martina Bernasconi würden beide das Wählersegment Mitte-Links ansprechen. «Edi Rutschmann ist die einzige Alternative für bürgerliche Wähler.»
Frehner selber kennt Rutschman seit über zehn Jahren. Er bezeichnete Rutschmann als «verlässlichen politischen Partner, Ratgeber, Mitkämpfer und loyalen Vizepräsidenten». «Es ist nicht immer einfach mit ihm, er hat halt seine Meinung. Aber sein politisches Gespür ist unglaublich.» Zudem habe Rutschmann es geschafft, die SVP Riehen in nur fünf Jahren zur wählerstärksten Partei zu machen.
Mehr Aufsicht und Sicherheit
SVP-Grossrat Joël Thüring bezeichnete den pensionierten Grenzwächter als «bodenständig und bürgernah». Er sei sich nicht zu schade, sich die Hände schmuzig zu machen. «Er kann anpacken. Dass er kein Akademiker ist, ist ein Vorteil, zumal es schon genug davon in der Regierung gibt.»
Mit einer Wahl des 60-Jährigen sei auch die Riehener Bevölkerung nach Contis Rücktritt weiterhin in der Regierung vertreten, sagt Pascal Messerli, Präsident der Jungen SVP. «Und Edi Rutschmann ist ein Mentor für Junge, er fördert uns.»
Geht es nach Rutschmann selber, ist sein Pluspunkt, dass er «nahe bei den Leuten» ist. Als Regierungsrat würde er sich zum Beispiel für «eine bessere Aufsicht über ausgelagerte Betriebe des Kantons» und «mehr Sicherheit und Sauberkeit für unseren Kanton» einsetzen.
Wie viel Geld die SVP für den Wahlkampf zur Verfügung hat, wollten die Verantwortlichen nicht genau verraten, einzig: «Es ist ein tiefer, fünfstelliger Betrag – wir haben anders als Lukas Engelberger nicht 100’000 Franken zur Verfügung», sagte Joël Thüring. Rutschmann werde einen klassischen Wahlkampf betreiben und etwa Flugblätter verteilen. «Wir werden uns die Peinlichkeit ersparen, das Volk mit Burgers kaufen zu wollen – vor allem dann, wenn man nicht selber brät», sagte Thüring.