Der Favorit hat keine Lust: Wessels will nicht Regierungspräsident werden

Die Verkehrspolitik geht vor: Hans-Peter Wessels kandidiert nicht für die Nachfolge von Guy Morin.

Will sich weiterhin um Baustellen kümmern: Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels wird nicht fürs Regierungspräsidium kandidieren.

(Bild: Hans-)

Die Verkehrspolitik geht vor: Hans-Peter Wessels kandidiert nicht für die Nachfolge von Guy Morin.

Mit dem Rücktritt von Guy Morin muss das Regierungspräsidium neu besetzt werden. Während die Bürgerlichen bereits beschlossen haben, dass sie mit dem Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) ins Rennen steigen, konnte sich Rot-Grün bislang noch zu keiner definitiven Aussage durchringen. Als Favorit freilich gilt seit einiger Zeit Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels.

Gemäss Informationen der TagesWoche verzichtet der seit 2009 amtierende Regierungsrat aber auf eine Kandidatur fürs Regierungspräsidium. Seinen Entscheid will Wessels demnach am Dienstag an der Delegiertenversammlung der SP bekanntgeben. Dann wird er zusammen mit den beiden anderen amtierenden Regierungsmitgliedern der SP, Eva Herzog und Christoph Brutschin, offiziell für die Wahlen vom 23. Oktober nominiert. 

Kommt nun Ackermann oder Mück?

Wie aus Wessels‘ Departement zu vernehmen ist, habe er in den letzten zwei Wochen mehrmals durchblicken lassen, dass er nicht fürs Präsidium zur Verfügung stehen wird. Wessels wolle im Bau- und Verkehrsdepartement bleiben, zumal Projekte wie das Herzstück und die Erweiterung der Osttangente nach den Wahlen am 23. Oktober in die entscheidende Phase gehen würden. Der Entscheid sei ihm allerdings «nicht leicht» gefallen. Ein Hin und Her sei es gewesen. 

Dass Wessels verzichtet, wird einige Parteimitglieder enttäuschen. In den letzten Monaten wurde er von seiner Partei ziemlich bearbeitet, gegen Dürr anzutreten. Bei Christoph Brutschin und Eva Herzog versuchte man es erst gar nicht, da sie null Interesse an einem Departementswechsel zeigten. Anders sah die Situation bis vor kurzem bei Wessels aus. So sagte er vor einem Monat: «Selbstverständlich könnte ich es mir vorstellen, für das Präsidium zu kandidieren. Das Präsidialdepartement bietet viele reizvolle Aufgaben.»

Wessels selber will sich auf Anfrage nicht dazu äussern und verweist auf die Delegiertenversammlung vom Dienstag Abend. Auch SP-Präsidentin Brigitte Hollinger will noch nichts sagen. Trotzdem ist klar: Mit seinem Verzicht macht Wessels Platz frei für Elisabeth Ackermann (Grüne) oder Heidi Mück (BastA!). Beide haben bereits ihr Interesse an einer Kandidatur fürs Präsidium angemeldet (Ackermann werden die grösseren Chancen eingeräumt) – sollte niemand von den Bisherigen auf dem Fünferticket antreten wollen. Das ist nun definitiv der Fall. 

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