Der Leistungsdruck auf die Schule ist gross

Am Montag gilt für die Basler Schüler der schweizweit umstrittene Lehrplan 21. Der Druck auf die Lehrpersonen ist gross, die Zukunft Ihrer Kinder verbaut das aber nicht.

Sauber geputzt und dargetan: In Basel beginnt jetzt offiziell das Lehrplan-21-Schuljahr.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Am Montag gilt für die Basler Schüler der schweizweit umstrittene Lehrplan 21. Der Druck auf die Lehrpersonen ist gross, die Zukunft Ihrer Kinder verbaut das aber nicht.

Die Volksschule ist im Kreuzfeuer. Nicht nur wegen der Reformen und Gegenreformen wie dem umstrittenen Lehrplan 21, der am Montag in Basel erstmals vollumfänglich in Kraft tritt. Sondern auch vonseiten derer, die für die Schulen verantwortlich sind.

Das ist spätestens klar, seit die neue Baselbieter FDP-Bildungsdirektorin Monica Gschwind ihr Bonmot von den Schülern platzierte, die sich besser überlegen sollen, was sie wollen, statt noch ein paar Jahre in der Schule zu sitzen.

Bei allem Gram über die Volksschule: Der Unterricht ist heute so gut wie noch nie. Gleichzeitig ist das Unterrichten schwierig wie noch nie. Steht auf der einen Seite der politische Reformdruck, so kommt von der anderen Seite der Druck, gesellschaftliche und familiäre Defizite aufzufangen. 

In Basel gehts auch anders

Es ist kein Zufall, dass auch die Zahlen der Privatschüler in beiden Basel anstiegen. Ob nun Eltern der Volksschule misstrauen oder einfach nur eine kreative Alternative suchen: Das Bildungssystem ist einem konstanten Stresstest unterworfen.

Der Leistungsdruck ist gross. Kein Wunder, verlangen die Baselbieter nach einem Reformstopp, den sie sich mit Monica Gschwinds Wahlversprechen herbeiwünschten. Dass es auch anders geht, zeigten die Basler: Hier investieren Lehrkräfte ihre Energie in die Umsetzung der Reformen.

Im Sinn der Schüler

So wird der Lehrplan 21 Tatsache. Es sind die Lehrpersonen, die ihn umsetzen, nicht die Politiker. Und die werden ihn umsetzen, wie sie Lehrpläne immer umsetzen: Vielleicht nicht im Sinn der Eltern oder der Bildungspolitiker. Sicher aber im Sinn der Schüler.

Und die können am Montag vielleicht nervös, vielleicht aufgeregt, vielleicht auch mit einem kleinen Ärger ins Klassenzimmer treten. Sie können sich aber eines bewusst sein: Ihre Zukunft ist am Montag nicht besiegelt. Sie fängt gerade erst an.

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