Die Untersuchung des Tramunfalls in Münchenstein ist abgeschlossen. Die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle SUST kommt in ihrem Bericht zum Schluss, dass der Fehler beim Tramführer lag.
Die BLT hat die Ergebnisse der Untersuchung des schweren Tramunfalles vor knapp einem Jahr in Münchenstein veröffentlicht. Am 3. November 2011 war kurz vor Mitternacht in der Nähe der Haltestelle Münchenstein Dorf ein Tram entgleist und gegen eine Hauswand geprallt. In der Folge wurde die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle SUST mit einer Untersuchung beauftragt. Der Bericht liegt nun vor und gibt Aufschluss über den genauen Hergang des Unfalls.
Demnach sei das Tram von Münchenstein in Richtung Arlesheim unterwegs gewesen, die Weiche der Wendeschlaufe nach Münchenstein Dorf jedoch auf «ablenken» eingestellt gewesen. In der Wendeschlaufe darf ein Tram höchstens mit 10 km/h unterwegs sein, der Tramführer beabsichtigte aber geradeaus zu fahren und fuhr folglich zu schnell (55 km/). Seinen Irrtum bemerkte er zu spät und fuhr trotz eingeleiteter Schnellbremsung mit knapp vierfacher Geschwindigkeit in die Wendeschlaufe. Das Tram entgleiste und raste über die Strasse in die Wand eines Wohnhauses.
Versagen des Tramführers
Die SUST kommt zum Schluss, dass alle Systeme des Trams einwandfrei funktioniert haben. Folglich habe der Tramführer versagt, heisst es im Bericht. Bei der BLT wiederum hat man bereits im Januar verschiedene Massnahmen umgesetzt, die die Sicherheit an der besagten Stelle erhöhen sollen. So wurde beispielsweise ein Warnsystem installiert, dass dem Tramführer akustisch mitteilt wenn die Weiche auf «ablenken» eingestellt ist. Wird diese Warnung nicht quittiert, erfolgt ein automatisch ausgelöstes Schnellbremsmanöver.
Der verantwortliche Wagenführer arbeite weiterhin bei der BLT, teilte das Transportunternehmen der Nachrichtenagentur sda mit. Er sei ein langjähriger, pflichtbewusster Mitarbeiter. Er fahre seit dem Unfall aber keine Trams mehr.