Der Weg ist frei für den Rheingasse-Boulevard

Der Weg ist frei für die Boulevard-Restaurants in der verkehrsberuhigten Rheingasse. Gegen die entsprechenden Gesuche von neun Restaurants wurden keine Einsprachen erhoben.

Los gehts: Ab sofort darf in der ganzen Rheingasse gewirtet werden (im Bild: die Consum-Bar). (Bild: Hansjörg Walter)

Der Weg ist frei für die Boulevard-Restaurants in der verkehrsberuhigten Rheingasse. Gegen die entsprechenden Gesuche von neun Restaurants wurden keine Einsprachen erhoben.

Es gibt auch sie: die Erfolgsgeschichten im Nachzug zum Verkehrskonzept Innenstadt, das ansonsten bei Anwohnern, Gewerbetreibenden und Wirtschaftsverbänden für so viel Ärger sorgt. In der Rheingasse, die neu eine sogenannte «Begegnungszone» ist, hat die Anwohner- und die gewerbliche Anrainerschaft das Heft selber in die Hand genommen.

Konkret sollen vor allem die Beizen und Bars mit einer Ausweitung der Boulevardgastronomie-Fläche dafür sorgen, dass die verkehrsberuhigte Gasse nicht zur Ödnis verkommt.

Mit solchen Vorhaben fangen andernorts die Schwierigkeiten erst an. Namentlich mit der Bewilligungsbürokratie und mit der Anwohnerschaft, die sich um ihre Nachtruhe sorgt. Nicht so in der Rheingasse. Hier haben die Behörden der IG Rheingasse Hand geboten und die Gesuche um die Erweiterung der Boulevardzone sehr zügig durchgezogen.

Tino Krattiger, Initiant der IG Rheingasse, freut sich, dass das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVB)  die Pläne der IG Rheingasse unterstützt – auch wenn ziemlich viel Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen sei, wie er sagt.

Keine Einsprachen

Krattiger und mit ihm die neun betroffenen Gastrounternehmen können sich nun gleich ein weiteres mal freuen. Denn gegen die Gesuche, die Boulevardfläche um 142 Quadratmeter zu vergrössern, sind keine Einsprachen eingegangen, wie das BVD mitteilt. «Dies bedeutet, dass die Umsetzung nun zügig an die Hand genommen werden kann», heisst es in der Mitteilung weiter.

Die Boulevardbewilligungen gilt für den Zeitrahmen von 11 bis 22 Uhr (von Sonntag bis Donnerstag) und bis 23 an Frei- und Samstagen. Vorerst. Denn im Grossen Rat ist ein Vorstoss hängig, der eine Ausweitung der Boulevard-Betriebszeiten bis 24 Uhr (werktags) und bis 1 Uhr am Wochenende einfordert.

Die Antragsteller, die nun bald mehr Aussenfläche nutzen können, sind die 8-bar, das Restaurant Zum schmalen Wurf, das Eiscafé Acero, das Hotel Krafft, das Restaurant Brauerzunft, die neue Grenzwert-Bar im Gasthaus zum Bären, die Rhycafébar des Hotels Sonne, das Restaurant Linde und das Café con Letras.

Vorbild für weitere Umnutzungen

«Die neuen Boulevardflächen in der Rheingasse sollen wichtige Impulse für die Wünsche und Möglichkeiten zur Nutzung der Rheingasse liefern», schreibt das BVD weiter. Und nicht nur für die Rheingasse. Das Departement will die Erfahrungen mit diesem Beispiel auch für die Behandlung weiterer Umnutzungsbestrebungen in der Innenstadt nutzen.

Die IG Rheingasse hat es also geschafft, neben dem Gewerbe auch die Anwohnerschaft mit ins Boot zu holen. Sie lässt in der Mitteilung des BVD verlauten, dass es sich um einen Prozess handle, der neben dem rein kommerziellen Aspekt der Gastronomie «auch ganz wesentlich nicht-kommerzielle Inhalte rund um die Lebensqualität dieser Quartierstrasse» berücksichtige.

In einem nächsten Schritt hofft Krattiger nun darauf, dass der Vorstoss für eine Ausweitung der Boulevardzeiten eine Mehrheit finden wird. «Hier wird der Grosse Rat zwischen wirklicher Belebung oder dem Prinzip ‹ohne z’Nacht ins Bett› entscheiden können», sagt er.

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