Die BLT zahlt 2 Millionen an den Margarethenstich, Basel kommt günstiger davon

Die Baselbieter Regierung fürchtete um die Tramverbindung Margarethenstich. Deshalb wurde der Kostenverteilschlüssel nun angepasst: Basel zahlt nur noch einen Drittel, dafür beteiligt sich neu auch die BLT an den Kosten.

Basel zahlt weniger, dafür steuert die BLT zwei Millionen Franken zum Margarethenstich bei. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Die Baselbieter Regierung fürchtete um die Tramverbindung Margarethenstich. Deshalb wurde der Kostenverteilschlüssel nun angepasst: Basel zahlt nur noch einen Drittel, dafür beteiligt sich neu auch die BLT an den Kosten.

Andreas Büttiker, Direktor der BLT kann gar nicht nachdrücklich genug sagen, wie wichtig der Margarethenstich für die Bewohner des Leimentals ist. Dank diesem Teilstück soll das 17er-Tram künftig von der Haltestelle Dorenbach via Margarethen entlang der 2er-Linie durch das Gundeli und über den Bahnhof SBB zum Badischen Bahnhof verkehren. Die alte Linienführung mit Endstation Wiesenplatz wird aufgehoben.

Büttiker legte sich also an der Medienkonferenz vom Freitagnachmittag mächtig ins Zeug. «Kundenbefragungen zeigen, dass 35 Prozent unserer Fahrgäste von einer schnelleren Verbindung zum Bahnhof SBB profitieren würden.» Der Margarethenstich verspricht eine Zeitersparnis von ca. fünf Minuten, weil das Tram auf direkterem Weg zum Bahnhof gelangt und die Passagiere des 17ers nicht mehr umsteigen müssen. Gemäss Büttiker ein wichtiges Argument, denn: «Fahrgäste hassen es, umzusteigen.»

Die Baselbieter Regierung will dem angedrohten Referendum zuvorkommen.

Der Umstand, dass die BLT so dringend auf das Teilstück Margarethenstich angewiesen ist, dürfte Sabine Pegoraro in die Hände gespielt haben. Denn die Vorsteherin der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion, sah ihre Felle davonschwimmen. Bürgerliche Grossräte in der Stadt kündigten ein Referendum gegen den Margarethenstich an. Sie waren nicht damit einverstanden, dass der Kanton Basel-Stadt wie vereinbart die Hälfte der Kosten übernehmen soll.

Diesem Referendum ist das Baselbiet nun zuvorgekommen. Oder wie es Pegoraro ausdrückt: «Manchmal braucht eine Partnerschaft auch Zeichen des Entgegenkommens.» Von Ihren Regierungskollegen bekam sie den Auftrag, die BLT zu einer Kostenbeteiligung zu ermuntern. Das ist offensichtlich gelungen.

Damit fällt der Anteil von Basel-Stadt deutlich tiefer aus als angenommen (4,5 statt 6,8 Millionen Franken), dafür öffnet die BLT ihre Kassen. Der Baselbieter Anteil bleibt hingegen praktisch gleich (7,1 statt 6,8 Millionen), was den Landrat beruhigen dürfte. Die BLT-Millionen bedürfen nicht dessen Zustimmung.

Der neue Kostenverteiler kam so kurzfristig zustande, dass die zuständige Kommission im Grossrat (Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission, UVEK) ihren fertigen Bericht wieder einstampfen musste. «Wir konnten die Publikation gerade noch verhindern», sagt UVEK-Sprecher Heiner Vischer (LDP). Wie die erste Empfehlung der Kommission gelautet hat, kann Vischer aufgrund des Kommissionsgeheimnisses nicht sagen.

Die UVEK habe in «aussergewöhnlich vielen Sitzungen» über den Margarethenstich beraten und der Bericht sei «sehr ausführlich und gründlich» geraten. So sei etwa eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt worden, um Diskussionen wie sie beim Erlenmatttram entstanden, zuvorzukommen.

Mit dem angepassten Verteilschlüssel hat sich die UVEK nun in ihrem überarbeiteten Bericht mit 10:1 Stimmen für den Margarethenstich ausgesprochen. Pegoraro ist erleichtert: «Der UVEK-Bericht stimmt mich zuversichtlich.»

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