Kein Gratis-Internet in Tram und Bus: Der Pilotversuch der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) mit öffentlichem WLAN ist nach drei Jahren gefloppt.
Ein durchschnittlicher BVB-Passagier fährt vier bis fünf Stationen. Diese Zeit reicht kaum aus, um sich in das fahrzeugeigene WLAN einzuloggen, der Vorgang ist zu aufwändig. Nun brechen die BVB ihren Pilotversuch mit einem öffentlichen WLAN in ihren Fahrzeugen ab, wie die BVB am Mittwoch mitteilten.
Drei Jahre lang waren je drei Busse und Trams mit entsprechender Ausrüstung auf dem Netz unterwegs. Die Nachfrage sei jedoch zu gering gewesen, schreiben die BVB. Unter diesen Umständen sei ein akzeptables Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht zu erreichen.
Eine Ausrüstung der gesamten Flotte mit dem Gratis-WLAN hätte jährlich mehrere 100’000 Franken gekostet. Ein Betrag der insbesondere vor dem Hintergrund der neuen Eignerstrategie zu hoch erscheint. Darin schreibt der Regierungsrat den BVB vor, «kosteneffizient» arbeiten zu müssen.
Sinneswandel der BVB
Der Entscheid bedeutet eine Kehrtwende. Kurz nach Lancierung des Pilotversuches haben sich die BVB noch hell begeistert gegeben. Ende 2012 hat eine BVB-Mitarbeiterin gegenüber der TagesWoche angekündet, dass die BVB das Gratis-WLAN definitiv einführen und im Verlaufe des Jahres 2013 die gesamte Combino-Flotte sowie knapp 40 Busse mit WLAN ausrüsten werde.
BVB-Sprecherin Dagmar Jenny erklärt diesen Sinneswandel mit einer neuen Lage. «Heute beurteilen wir die Nutzerzahlen anders als noch vor zwei Jahren.» Eine Analyse des Marktes habe zudem ergeben, dass ein solches Angebot kaum noch Kundennutzen biete, da ein Grossteil der Passagiere mittels Smartphone und Flatrate ohnehin schnell und günstig ins Internet komme.