Die Basler FDP will mit Baschi Dürr und Christophe Haller die bürgerliche Mehrheit in der Regierung erobern. Für Andreas Faller setzten sich dennoch überraschend viele Freisinnige ein.
Baschi Dürr hat es – wie erwartet – geschafft: Die Basler FDP hat den 35-jährigen Grossrat am Montagabend in der gut besetzten Safran Zunft für das Regierungsspräsidium von Guy Morin (Grüne) nominiert. Der Entscheid fiel bereits im ersten Wahlgang: Von 133 eingelegten Wahlzetteln erzielte Dürr 103 Stimmen – das absolute Mehr betrug 67 Stimmen. Neben Dürr schicken die Freisinnigen zudem Grossrat Christophe Haller (79 Stimmen) in die Regierungsratswahlen vom Oktober 2012. Der 55-Jährige, der in seiner Partei zum rechten Flügel gehört, soll den Sitz des abtretenden FDP-Sicherheitsdirektors Hanspeter Gass verteidigen.
Für die FDP in die Regierung wollten ebenfalls Andreas Faller und Grossrat Helmut Hersberger. Hersberger erzielte lediglich 17 Stimmen. Faller, der bis vor Kurzem noch in Binningen lebte und Vizedirektor des Bundesamts für Gesundheit ist, kam auf 57 Stimmen. Für ihn weibelten an der Generalversammlung aber erstaunlich viele Basler Freisinnige. Immer wieder wurde er mit dem ehemaligen Polizeidirektor Jörg Schild verglichen (so sei auch Schild vor der Regierungsnomination noch nicht lange in der Basler FDP gewesen). Die Bemühungen seiner Anhänger waren jedoch vergebens. Man kenne Faller halt noch nicht lange genug, hiess es in der Basis.
Nicht für den Nationalrat, aber für die Regierung
Baschi Dürr sagte unmittelbar nach seiner Wahl: «Das ist ein toller Moment.» Das Glanzresultat zeige, dass er offenbar eine breite Schicht überzeugen könne.
Ebenso zufrieden wirkte Christophe Haller. Ihn dürfte die Wahl besonders gefreut haben. Grund: Vor rund einem Jahr hatte seine Partei ihn nicht für den Nationalrat nominiert. Darauf angesprochen, meinte Haller: «Ich wollte gar nicht in den Nationalrat. Deshalb hatte ich mich auch nicht dafür eingesetzt. Ich bin viel mehr für die Exekutive geeignet.»
Und Faller? Er nahm die Niederlage ziemlich gelassen. Zumindest tat er so. «Das Hauptproblem war für die meisten wohl schon, dass ich noch nicht lange in Basel wohne», sagte er.
Die Doppelkandidatur war in der FDP nicht umstritten. Ebenso wenig das gemeinsame Ticket mit der CVP (Carlo Conti) und LDP (Christoph Eymann). FDP-Präsident Daniel Stolz wäre eine grössere Allianz mit der GLP und SVP lieber gewesen, aber: «Der Graben im bürgerlichen Lager ist momentan zu gross», sagte er.