In Augusta Raurica kann das geplante Sammlungs- und Forschungszentrum gebaut werden. Das entschied das Volk. SVP und FDP hatten gegen den Bau des «Steinlagers» das Referendum ergriffen.
Drei von fünf Bezirken lehnten das Projekt zwar ab, wegen einer deutlichen Zustimmung im bevölkerungsreichen Arlesheim und in Liestal kann das Römerzentrum aber dennoch realisiert werden. Insgesamt sagten 58 Prozent der Baselbieterinnen und Baselbieter Ja zum Projektierungskredit von 1,65 Millionen Franken. Der Bau wird voraussichtlich 34 Millionen Franken kosten.
Diese Ausgabe sei unnötig, sagten die Gegner von SVP und FDP, denn tote Steine bräuchten keinen Palast.
Ratten und Mäuse
Die Befürworter wiesen dagegen auf die katastrophalen Zustände in den Büros, Depots, Archiven und Materialräumen der Römerstadt hin. Dabei gab es auch einen SVPler, der gleicher Ansicht war: Landrat Georges Thüring. Die Zustände in Augusta Raurica seien «schockierend», seit Jahren werde in baufälligen Containern gearbeitet. «Die sind undicht und unbeheizt. Es hat Mäuse, Ratten und Schimmel!», sagte Thüring.
Problematisch ist auch die Unterbringung der rund 1,7 Millionen Fundgegenstände in verschiedenen Baracken, Containern und behelfsmässigen Lagern. Schlecht gesichert und schlecht konserviert, zumindest zum Teil. Eine der möglichen Folgen: Schimmelpilz wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. «Wir machen uns über die Italiener lustig. Ohne neues Zentrum vergammeln aber unsere Fundstücke genau gleich wie jene in Pompeji», sagt Hansjörg Reinau, Präsident der Stiftung «Pro Augusta Raurica».
So weit wird es nun aber nicht kommen.