Im Oktober sind Regierungsratswahlen in Basel, jetzt wurde die «allererste repräsentative Umfrage» lanciert – und zwar auf Facebook: Die meisten Stimmen, rund 100, erhielt bisher Eva Herzog (SP). Deutlich abgeschlagen (aber immer noch vor Karli Odermatt): Guy Morin (Grüne), der vor Redaktionsschluss von einem überraschenden Sprengkandidaten überholt wurde: Chrigel Fisch.
Wer ist dieser Chrigel Fisch? «Künftiger Regierungspräsident», sagt er uns siegessicher, «mehr muss man nicht über mich wissen.» Wir liefern dennoch einige Fakten: Der gebürtige Appenzeller mit Jahrgang 1964 lebt seit 20 Jahren in Basel, war in den 1990er-Jahren als Journalist («Nebelspalter») und Veranstalter (Kaserne) tätig. Heute kümmert er sich um Rockförderung (RFV) und Familie (Hausmann). Warum sollte man ihm die Stimme geben? «Muss man nicht, ich betrachte mich sowieso schon als gewählt», winkt er ab. Und präsentiert sein 11-Punkte-Programm:
- Anarchy in the U.K. (Unteres Kleinbasel)
- Festes Grundvermögen von einem Lamborghini Diablo für alle
- Freie Tramwahl
- Streubombardierung illegaler Buvetten und illegaler Partys
- Grossmutterhalstuchverbot in Grossbasel West
- Verbot aller kulturellen Veranstaltungen für vier Jahre
- Neue Gratiszeitung «Tages Tag» als Hörkassette
- Täglich gratis Buttermilch mit Himbeeraroma in Mehrwegflaschen vor die Haustür geliefert
- Abriss des Affenhauses im Zolli und Abriss der Uni Basel
- Verkauf des Kantons Basel-Landschaft an die Aargauer
- Täglich Ich überall
Nachfragen dazu mag er nicht beantworten, denn «ich rede eigentlich nur mit Medien, die ich selber kontrolliere». Alles klar! Mit allen Wassern gewaschen, dieser Fisch.
Quellen
http://www.facebook.com/questions/411324838898731/
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 08.06.12