Ein grosser Strauss von Zielen für 2015

2015 bin ich ganz unbescheiden – denn ich habe eine ganze Reihe von konkreten Träumen und Zielen.

Vania Alleva will, dass das Land wieder sozialer wird: Dazu präsentiert die Co-Präsidentin der Gewerkschaft Unia ein buntes Bouquet von Zielen. (Bild: WALTER BIERI)

2015 bin ich ganz unbescheiden – denn ich habe eine ganze Reihe von konkreten Träumen und Zielen.

Ich träume, dass die Schweiz nach Jahrzehnten endlich aufhört, sich von nationalkonservativen Hetzern vorführen und umtreiben zu lassen. Dass die Schweiz Menschen aus fremden Ländern und Kulturen endlich als das anerkennt und akzeptiert, was sie sind: eine unendliche Bereicherung für das Land und ein konstituierender Bestandteil der Schweizer Identität.

Und ich träume, dass auch die Arbeitgeber hier Hand bieten für eine pragmatische Zusammenarbeit und aufhören, alles menschenfeindlichen Marktmechanismen zu unterwerfen und vorab auf die Profitmaximierung zu schielen.

Kündigungsschutz ausbauen

Konkret bedeutet das für 2015, dass wir den Kampf gegen die Wiedereinführung von prekären und diskriminierenden Aufenthaltsbewilligungen für Menschen ohne Schweizer Pass weiterführen. Dass wir den Schutz der Lohn- und Arbeitsbedingungen, die Rechte und den Kündigungsschutz für alle Arbeitnehmenden ausbauen. 

Konkret bedeutet es im nächsten Jahr, den Landesmantelvertrag für 80’000 Arbeiter im Bauhauptgewerbe mit substanziellen Verbesserungen zu erneuern. Und den Gesamtarbeitsvertrag für über 200’000 Angestellte des Gastgewerbes zu konsolidieren.

Ausweitung der Ladenöffnungszeiten bekämpfen

Ganz konkret wird es 2015 auch darum gehen, einer Aushöhlung des Arbeitsgesetzes zuvorzukommen, wie sie diverse Vorstösse rund um die Arbeitszeit anstreben. Dies insbesondere im Detailhandel, wo wir die von Bundesrat und Verwaltung geplante massive Ausweitung der Ladenöffnungszeiten auf nationaler Ebene verhindern müssen.

Dies führt ausgerechnet in einer Branche zu einer massiven Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, in der die Angestellten durch keinen nationalen Gesamtarbeitsvertrag geschützt sind. Dies würde geradewegs hintertreiben, was es eigentlich braucht: eine stärkere Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt dank einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Schluss mit der Lohndiskriminierung

Und schliesslich träume ich, dass der andauernde Skandal der Lohndiskriminierung zwischen Mann und Frau endlich aufhört. Konkret heisst das für 2015, dass wir am 7. März bei der geplanten Demo in Bern für einen Grossaufmarsch sorgen. Und so am Vorabend des Internationalen Frauentags den Druck für griffige und verbindliche Massnahmen zur Durchsetzung der Lohngleichheit massiv erhöhen. Damit der Verfassungs- und Gesetzesauftrag endlich umgesetzt wird.

Meine Träume geben die Ziele vor, ihre Realisierung ist machbar. Am Ende steht eine sozialere Schweiz.

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Sie wollen mehr 2015? Der gesammelte Ausblick aufs neue Jahr in unserem Dossier.

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