Das Schaulager ziehts auf den Messeplatz: Während der «Art Basel» will sich die Institution in einem von Herzog & DeMeuron erbauten Pavillon vorstellen.
Es ist Frühling, und als kunstinteressierte Basler vermissen wir etwas: Die Ankündigung der gewohnten, jährlichen Ausstellung im Schaulager. Schon im letzten Jahr führte uns der Weg nicht hinaus an den Herzog & DeMeuron-Bau, weil die Schaulager-Ausstellung für einmal im Haus zum Kirschgarten stattfand. Und dieses Jahr nun: Gar nichts.
Der Grund ist schnell erklärt: Das Schaulager wird umgebaut und ist deshalb bis Mitte 2012 nicht zugänglich. Neben dem Ausbau des mittleren Lagergeschosses für die gewachsene Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung wird die Infrastruktur für Lehre und Forschung erweitert: Die Bibliothek wird ausgebaut und es entstehen neue Arbeitsplätze und Seminarräume für Forschende und Studierende.
Erforschen und vermitteln
Während der Art Basel lag das Schaulager immer auf der Route vieler Sammler und Kunstfreunde. Dieses Jahr werden diese weniger weit reisen müssen. Denn das Schaulager stellt auf dem Messeplatz, direkt vor den Toren der Kunstmesse, einen Satelliten auf – in Form eines 13 Meter hohen Pavillons, der von den Hausarchitekten Herzog & DeMeuron entworfen wurde. Darin soll der Öffentlichkeit die Institution und den Betrieb hinter den Kulissen vorgestellt werden.
Eine Multimedia-Installation wird zeigen, wie die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung im Schaulager aufbewahrt, wie sie gepflegt, erforscht und vermittelt wird. Und dokumentarische Objekte, Requisiten und Arbeitsinstrumente werden überraschende Einblicke in die Schaffensprozesse weltbekannter Künstler wie Fischli/Weiss, Katharina Fritsch, Cindy Sherman oder Matthew Barney geben.
Das Schaulager betont, dass der «Schaulager Satellite» keine Kunstausstellung sein wird. Für eine solche müssen wir uns ein weiteres Jahr gedulden. Dann steht Steve McQueen auf dem Programm. Und alles läuft wieder wie gewohnt.