Mit «zentralplus» ist in der Region Luzern-Zug eine neue Online-Zeitung gestartet. Die Macher setzen stark auf die interaktiven Möglichkeiten der neuen Medien. Bis in fünf Jahren wollen sie schwarze Zahlen schreiben.
Am Donnerstag wurde in Luzern die neue Online-Zeitung «zentralplus» aufgeschaltet. Hinter dem Projekt steht die MMV (Medien.Meinungen.Vielfalt) AG mit Sitz in Luzern. Gemäss Nick Mijnssen, Präsident des Verwaltungsrates, habe die jahrelange Monopolsituation in der Zentralschweiz zu einem breiten Bedürfnis nach einer Alternative geführt.
Mit selbst recherchierten Geschichten will das neue Medium über die politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell wichtigen Themen aus den Regionen Luzern und Zug berichten. Nebst Hintergrundberichterstattung und Analyse wird ein Schwerpunkt auch auf Blogs und Newsticker gelegt.
Die interaktiven Möglichkeiten der neuen Medien sollen intensiv genutzt werden. Das technische Konzept stammt von Sourcefabric in Berlin, welche auch die TagesWoche sowie das Berner «Journal B» mitentwickelt hat. Die Macher rechnen damit, in fünf Jahren schwarze Zahlen zu schreiben.
Schwieriges Unterfangen
Ob dem neuen Magazin langfristig Erfolg beschieden sein wird, ist schwierig abzuschätzen. Auch in der Zentralschweiz ist der Weg für ein derartiges Unternehmen nicht einfach. Die «Obwalden Nidwalden Zeitung» musste im letzten Frühjahr nach zweijährigem Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben.
Für Roger Blum, emeritierter Professor für Medienwissenschaften an der Universität Bern und früherer Präsident des Presserates, ist klar, dass «zentralplus» gleich wie das «Journal B» in Bern und die TagesWoche die regional jeweils führende Tageszeitung nicht ersetzen, sondern nur ergänzen kann: «Aber jede zweite oder dritte Stimme ist willkommen. Ob das Projekt Erfolg haben wird, hängt davon ab, ob es sich unentbehrlich machen kann.»