Dass die Flüchtlingskinder in einem Containerschulhaus auf dem Dreispitz separiert unterrichtet werden sollen, stösst auf Unverständnis. Beatrice Messerli (BastA!) hat eine Interpellation eingereicht.
Im Januar 2017 werden Flüchtlingsfamilien das Containerdorf auf dem Dreispitz-Areal beziehen – ihre Kinder im Primarschulalter erhalten eigene Unterrichtsräume: Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt (ED) plant den Bau eines Containerschulhauses ausschliesslich für die Kinder aus der temporären Siedlung. Die Pläne der Behörde widersprechen in diesem Fall deren eigenen Vorsätzen. Eigentlich sollen Kinder von geflüchteten Familien in bestehende Regelklassen integriert werden.
Das Vorgehen des Departements wirft bei Grossrätin Beatrice Messerli (BastA!) Fragen auf: «Es ist keine gute Idee, die Kinder über einen längeren Zeitraum separiert zu unterrichten», sagt sie. Sie reichte deshalb eine Interpellation zum Thema ein und will von der Regierung unter anderem wissen, weshalb ein spezieller Schulraum für die Kinder der Containersiedlung notwendig sei. «Mir wurde gesagt, dass die Einstiegsklassen in den umliegenden Schulhäusern noch Platz für die Flüchtlingskinder vom Dreispitz hätten.»
Messerli nimmt auch Bezug auf eine Aussage, die Christian Griss, Leiter Dienste beim ED, im Oktober gegenüber der TagesWoche gemacht hat. Der lange Schulweg in die Quartierschulhäuser sei für Primarschüler «nicht zumutbar», sagte Griss. Darum werde das Containerschulhaus gebaut. Dieses Argument lässt Messerli nicht gelten. Die im Quartier wohnhaften Kinder müssten in der Lage sein, in die Schulhäuser Gellert oder Thierstein zu gehen oder zu fahren, schreibt sie in ihrer Anfrage an die Regierung.