Eine Studie beflügelt Kritiker des Frühsprachen-Unterrichts

Seit 2011 beginnen Schülerinnen und Schüler entlang der deutsch-französischen Sprachgrenze früher mit Französisch und Englisch. Eine neue Studie kommt zum Schluss, dass dies nicht den gewünschten Erfolg bringt.

Laut einer Masterarbeit lernen Schülerinnen und Schüler nach alter Methode besser Fremdsprachen als mit dem neuen Lehrmittel «Mille Feuilles». 

Kinder, die früher Französisch lernen müssen, beherrschen die Sprache schlechter als Schüler, die später damit beginnen. Zu diesem Schluss kommt Susanne Zbinden in ihrer Masterarbeit, für die sie an der Universität Fribourg die Höchstnote erhielt.

Das Ergebnis macht sie an einer Vergleichsstudie mit rund 500 Berner Schülerinnen und Schülern fest. Die einen arbeiteten nach dem Ansatz und Lehrmittel, das unter dem Projekt Passepartout unter anderem in Basel eingeführt wurde. Und diese Gruppe schnitt vor allem in Sachen Textverständnis schlechter ab als die Gruppe, die mit dem altem Lehrmittel gearbeitet hatte.

Für die «Basler Zeitung» beweist Zbinden, «was Lehrer schon lange vermuten: Die neue Fremdsprachendidaktik kostet viel und bringt nichts.» Das sieht auch Philipp Loretz, Geschäftsleitungsmitglied des Lehrervereins Baselland so. Die Leitung des Projekts Passepartout habe solche Bedenken von Anfang an stets in den Wind geschlagen, kritisiert er.

Basels Erziehungsdirektor Conradin Cramer hält am eingeschlagenen Weg fest. Die Erkenntnisse seien jedoch ernstzunehmen und könnten nützlich sein, um die Lehrmittel zu verbessern.

Basler Zeitung: «Frühsprachen-Konzept zeigt seine Schwächen»

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