Eisbrocken und zerbrochene Zugscheiben

Die SBB senken die Höchstgeschwindigkeit im Adlertunnel von 160 auf 100 Kilometer pro Stunde. In den letzten Tagen kam es auf der Strecke zwischen Liestal und Muttenz zu mehreren Zwischenfällen.

Im Adlertunnel zwischen Muttenz und Liestal kam es in den vergangenen Tagen zu Problemen. (Bild: Google / Artwork: Hans-Jörg Walter)

Die SBB senken die Höchstgeschwindigkeit im Adlertunnel von 160 auf 100 Kilometer pro Stunde. In den letzten Tagen kam es auf der Strecke zwischen Liestal und Muttenz zu mehreren Zwischenfällen.

Die eisigen Temperaturen und der Schneefall bereiten den SBB Probleme. Der meteorologische Winter steht der Schweiz noch bevor, doch bereits jetzt kommt es zu Verspätungen und Streckensperrungen. So blieben auch heute Morgen zahlreiche Pendler zwischen Olten und Basel in der Kälte stehen, nach dem die SBB den Adlertunnel zwischen Liestal und Muttenz während über zwei Stunden für den Zugsverkehr sperren mussten. Grund dafür war die Warnung eines Zugführers, der beobachtete wie sich im Tunnel Eis von seinem Zug löste und den am Boden liegenden Schotter auf die Geleise und Fahrleitungen spritzte. Die Leitzentrale veranlasste daraufhin die Sperrung und schickte ein Inspektionsteam in den Tunnel, um die Strecke zu kontrollieren.

Bereits am vergangenen Freitag zerbrach an selber Stelle die Frontscheibe eines Intercity-Zuges. Während einer Tunneldurchfahrt lösten sich Eis und Schnee von einer Lokomotive. Diese vermengten sich mit Schotter und durchschlugen die Frontscheibe des entgegenkommenden Intercitys. Den Grund erklärt SBB-Mediensprecher Reto Schärli mit den wärmeren Temperaturen innerhalb des Tunnels und den Druckverhältnissen bei Zugskreuzungen. Das Eis löst sich ab und vermengt sich in Luftwirbeln mit dem Schotter.

Ein rechter Knall

In den letzten Tagen häuften sich die Zwischenfälle: «Übers Wochenende zählten wir schweizweit über ein Dutzend zerbrochener Scheiben. Auch im Hauensteintunnel kam es zu einer Beschädigung eines Zuges.» Für die Passagiere bestehe jedoch kaum eine Gefahr, sagt der Mediensprecher. Die Zugscheiben seien doppelverglast und die aufgewirbelten Schottersteine in der Regel zu dünn, um beide Scheiben zu durchschlagen. «Es gibt allerdings einen rechten Knall.»

Um weitere Schäden zu vermeiden, müssen die Züge im Adlertunnel ab sofort langsamer fahren. Die SBB haben die Höchstgeschwindigkeit von 160 auf 100 Kilometer pro Stunde gesenkt. Die neue Geschwindigkeitslimite soll solange gelten, bis die Temperaturen wieder steigen.

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