Wiederholt sind vertrauliche Informationen aus der höchsten Führungsriege der BVB den Medien zugespielt worden. Der Verwaltungsrat hat nun wegen Verdacht auf Amtsgeheimnisverletzung die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Bei den BVB ist einmal mehr Feuer im Dach. Nachdem wiederholt vertrauliche, interne Dokumente über verschiedene Medien an die Öffentlichkeit gelangt sind, hat der Verwaltungsrat der Verkehrsbetriebe eine interne Untersuchung eingeleitet. Der Verdacht: Amtsgeheimnisverletzung. Womöglich hat diese auf höchster Führungsebene stattgefunden: Die Informationen stammten «aus den obersten Führungsebenen». Dies teilten die BVB am Freitag mit.
«Der Verwaltungsrat ist nicht gewillt, solche gravierenden Verfehlungen hinzunehmen und geht mit aller Entschlossenheit dagegen vor», heisst es in der Mitteilung weiter. Obwohl die interne Ermittlung bereits im September eingeleitet wurde, sei aus «Vertraulichkeitsgründen» davon abgesehen worden, die Öffentlichkeit zu informieren.
Den Schritt an die Öffentlichkeit unternehmen die BVB nun, weil sie offenbar erneut mit Medienanfragen konfrontiert waren, die auf ein internes Leck schliessen lassen. Deshalb belässt es der Verwaltungsrat der BVB nun auch nicht bei einer internen Untersuchung, sondern hat am Freitag die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Diese Eskalation veranlasst die BVB-Chefs zu deutlichen Worten:
«Der Verwaltungsrat der BVB zeigt sich entsetzt, dass wiederholt höchst vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sind. Die BVB ist wie jedes Unternehmen darauf angewiesen, Entscheide in vertraulichem Rahmen herbeiführen zu können. Gezielte Indiskretionen verunsichern die Mitarbeitenden und schaden der Reputation des Unternehmens massiv.»
«Es ist bereits das dritte Mal»
«Aufgrund einer Anfrage eines Mediums am 12. Januar 2017 müssen wir davon ausgehen, dass wiederum höchst vertrauliche Informationen aus den obersten Führungsebenen an die Öffentlichkeit gelangt sind», sagt Benjamin Schmid, Mediensprecher der BVB. Es sei nach zwei den BVB bekannten Vorfällen aus dem Vorjahr – im September und im November – «bereits das dritte Mal, dass vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sind».
Wie das geschehen sei, wissen die BVB laut ihrem Sprecher nicht – «das herauszufinden ist nun die Aufgabe der Staatsanwaltschaft, und es liegt uns fern, Personen vorzuverurteilen», sagt Benjamin Schmid weiter. Die Ergebnisse der internen Ermittlungen habe man der Staatsanwaltschaft übergeben: «Im Vordergrund steht für die BVB der Verdacht auf Amtsgeheimnisverletzung».