Finanzdirektor bettelt um Geld

Kaum im Amt überrascht Regierungsrat Anton Lauber mit einer unkonventionellen Idee und will völlig neue Einnahmequellen erschliessen.

Brillant: Finanzdirektor Anton Lauber hat neue Ideen, um die Baselbieter Finanzen aufzubessern. (Bild: Nils Fisch)

Kaum im Amt überrascht Regierungsrat Anton Lauber mit einer unkonventionellen Idee und will völlig neue Einnahmequellen erschliessen.

Anton Lauber bedeute alles andere als einen Neuanfang für den Kanton Baselland, so die weitverbreite Befürchtungen vor seiner Wahl im letzten Juni. Er sei zu konventionell, zu konservativ, zu CVP.

Am Dienstagmorgen lieferte der frischgebackene Finanzdirektor jetzt völlig überraschend den Gegenbeweis. Unser Toni hat offenbar doch frische Ideen in petto, um die klammen Baselbieter Finanzen aufzubessern.

In einer E-Mail wandte er sich an unzählige Empfänger, freundschaftlich, aber nachdrücklich der Ton, besorgniserregend der Inhalt. Betreff: «lch hoffe du hast dies schnell erhalten». Er sei nach York (United Kingdom) gereist und habe dort seine Tasche samt Reisepass und Kreditkarte verloren. Nun brauche er möglichst schnell 1’500 Euro, am besten per Geldtransfer, damit er den nächsten Flug erwische. «Ich warte auf deine Antwort. Liebe Grüsse, Toni.»

Screenshot der Mail vom gehackten Account von Anton Lauber.

Armer Anton Lauber

Toni schien der Verlust seines Passes ganz schön an die Nieren zu gehen, so sehr, dass ihm in der Aufregung nicht nur zahlreiche Schreibfehler unterliefen. Auch bei der Währungen hat er sich vertan: Mit Euro dürfte er in den UK nicht weit kommen. Dort regiert immer noch das Pfund. Wir sind dennoch berührt und zeigen Verständnis, wollten schon das Spesenbudget ausloten, schliesslich versprach Toni uns sogar schnelle Rückzahlung.

Da kam eine Viertelstunde später schon die Entwarnung. Sein Googlekonto sei gehackt worden, liess uns Lauber wissen, diesmal wieder in alt gewohnter Förmlichkeit «Mit freundlichen Grüssen, Dr. Anton Lauber.» Die Urheberschaft vermutet er in Nigeria. Vielleicht hätte der frische Finanzdirektor noch etwas zuwarten sollen mit dieser Entwarnung, bis die ersten Überweisungen erfolgt wären, kommt es doch im Baselbiet auf jeden Batzen an.

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