Um dem Ziel Weltkulturerbe näher zu kommen, haben die Gemeinde Augst und Augusta Raurica zusammen eine neue Entwicklungsstrategie erarbeitet.
Die Römerstadt Augusta Raurica und die Gemeinde Augst haben sich für eine Entwicklungsstrategie zusammengerauft: Siedlung und Museumsareal sollen entflochten werden. Auslöser dieser Entwicklungsstrategie war ein Postulat von Landrat Christoph Rudin. Er verlangte die Aufnahme von Augusta Raurica ins Weltkulturerbe anzustreben. Jetzt liegt eine gemeinsamer Entwurf für eine Entwicklungsstrategei vor. Diese sieht vor, das Gebiet zwischen Autobahn und Bahngeleisen in drei Bereiche aufzuteilen: In die Zonen «Öffentlicher Park», «Areal Siedlung» und «Areal Freilichtmuseum» im Augster Oberdorf. Die Schwerpunkte sind eine Erweiterung der Siedlung der Gemeinde Augst sowie eine bessere Erschliessung des Gebiets.
Regierungsrat Urs Wüthrich erklärte, dass es für die Verfolgung der Entwicklungsstrategie eine «Entflechtung» von Siedlung und Museum brauchte. Der Augster Gemeindepräsident Andreas Blank fügt an: «Es ist klar, dass die Beziehungen zwischen Augst und Augusta Raurica nicht unbedingt nur zum Positiven waren.» Man habe sich aber zusammengesetzt, um zu einem Plan zu gelangen, der möglichst allen gerecht werde. Es wurde unter anderem auch beschlossen, das Theater nun doch nicht zu schliessen, sondern frei zugänglich zu lassen, so Blank.
Möglichst wenig Schranken
Daniel Suter, Leiter von Augusta Raurica ergänzt, es solle möglichst wenig Zäune und Schranken geben. In Etappen soll eine bessere Erschliessung der Monumente und Attraktionen ermöglicht werden. Für Besucher der Römerstadt will Augusta Raurica seine Infrastruktur ausbauen, um mehr Workshops für Gruppen anbieten zu können. Als zentraler Teil des Freilichtmuseums, denke man über ein neues Römermuseum nach, da Augusta Raurica ideale Voraussetzungen biete. Dies sei allerdings nicht Teil des Auftrags des Regierungsrats.
In einem Neubau sollen ausserdem Arbeitsplätze, Archive und der Werkhof des Sammlungszentrums August Raurica untergebracht werden. Dieser ist jedoch Teil einer separaten Vorlage (siehe Hintergrund zum Artikel).
Kein Kredit nötig
Die Vorlage muss noch vom Landrat abgesegnet werden. «Da bin ich zuversichtlich», sagt Regierungsrat Wüthrich. Man habe eine intelligente Finanzierungsform gefunden: Augusta Raurica kann die Erweiterung der Infrastruktur aus dem eigenen Budget finanzieren. Die Erweiterung der Siedlung des Augster Oberdorfs könne in Form einer Vorinvestition für die Entwicklung des Gebiets finanziert werden, so Wüthrich. Damit sei kein Kredit nötig.
Sobald der Landrat die Vorlage abgesegnet hat, wird die Machbarkeit der Strategie im Sinne eines Grobkonzeptes geprüft. Das Konzept soll als Grundlage zur Erarbeitung eines kantonalen Nutzungsplans für Augusta Raurica dienen.
Das Archäologiegesetz werde gewahrt, sagt Daniel Suter. Auch wenn die mittlere Zone eine Siedlungsentwicklung über archäologisch wertvollem Boden nicht verunmöglicht werde. «Ziel ist dort vor allem, dass kein Siedlungsabbau stattfindet», so Blank.