Für sein Hilfsprojekt wollte Michael Bührer vergangenes Wochenende mehrere Tonnen Mangos in Basel verkaufen. Die Früchte aus Burkina Faso blieben jedoch am Luxemburger Zoll hängen.
Ganze acht Tonnen Mangos hätte Michael Bührer vergangenes Wochenende bei der Basler Aktienmühle verkaufen wollen. Das entspricht knapp dem Gewicht von zwei Lastwagen – nicht deren Ladung, sondern den Fahrzeugen selbst. Wie die TagesWoche berichtete, initiierte der 32-jährige Geograf ein Hilfsprojekt in Burkina Faso, bei dem er unter anderem Mangos nach Deutschland und die Schweiz importiert.
Was vielversprechend begann, endete für Bührer mit einem grossen Verlust. Die von den Kunden vorbestellten Mangos wurden am Zoll in Luxemburg beschlagnahmt. Die Lebensmittelkontrolle der EU schritt ein und liess die Früchte vernichten. Alle. Grund dafür: eine möglicherweise gefährliche Fruchtfliege.
Das kommt nicht von ungefähr. Mit solchen Massnahmen will die EU verhindern, dass exotische Schädlinge eingeführt werden. Würde sich eine solche Fliege verbreiten, könnte sie eine Gefahr für heimische Obstbäume und andere Pflanzen darstellen. So sagt auch Bührer: «Der Entscheid entspricht den Gesetzen und ist absolut berechtigt.» Dennoch sei es natürlich ärgerlich und die anfallenden Kosten seien hoch.
Projektbudget beinahe aufgebraucht
3000 Kisten Mangos wurden von den Kontrolleuren inspiziert und vernichtet. Für den Verein «movement» entsteht dadurch einen Schaden von rund 8000 Euros. «Gerade haben wir im Rahmen unserer Baumpflanzaktion einen Brunnen finanziert», sagt Bührer. «Entsprechend ist unser Projektbudget mit den zusätzlichen Kosten aufgebraucht.»
Trotz des Misserfolges blickt Bührer positiv in die Zukunft. Er will die Mango-Aktion nächstes Jahr wieder durchführen. Dann aber mit gewissen Veränderungen, um das Verlustrisiko zu minimieren. Bis dahin sei der Verein mehr denn je auf Unterstützung angewiesen. In einem Schreiben an die leer ausgegangenen Mango-Besteller bittet Bührer um Verständnis: «Unterstützen Sie uns auch in Zukunft und empfehlen Sie uns weiter.»
Michael Bührer fördert den kulturellen Austausch zwischen Europäern und den Menschen in Burkina Faso. (Bild: Movement e.V.)