Fünf Antworten zur Containersiedlung für Flüchtlinge auf dem Dreispitz

Am Mittwochabend hat der Kanton Basel-Stadt aufs Gundeldingerfeld geladen, um interessierte Anwohner über die Containersiedlung für Flüchtlingsfamilien auf dem Dreispitz-Areal zu informieren.

(Bild: Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt)

Am Mittwochabend hat der Kanton Basel-Stadt aufs Gundeldingerfeld geladen, um interessierte Anwohner über die Containersiedlung für Flüchtlingsfamilien auf dem Dreispitz-Areal zu informieren.

Im Januar ist es so weit: Die ersten Flüchtlingsfamilien werden in die seit September 2015 geplante Containersiedlung auf dem Dreispitz-Areal einziehen. Über hundert Gundelianer und andere Interessierte folgten am Mittwochabend der Einladung des Kantons ins Gundeldingerfeld und liessen sich von den Verantwortlichen auf den neusten Stand bringen.

Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten des Abends:

Wie sehen die Wohnungen aus?

Die Containersiedlung besteht aus 123 vorgefertigten Modulen aus Holz. Diese werden zu multifunktionalen Wohnungen in zwei unterschiedlichen Grössen zusammengestellt: 68 Quadratmeter für vier Personen, 101 Quadratmeter für sechs bis acht Personen. Zur Wohnung gehört nebst den Schlafzimmern jeweils ein kleiner Wohnbereich mit Küche und ein separates Bad. «Anständig gemacht, aber nicht üppig», sagte Christoph Währen, der Projektleiter des Hochbauamtes, zur Grösse der Wohnfläche.

Zum Bau gehört ausserdem ein Bürotrakt für die Sozialhilfe Basel-Stadt. Dieser werde kommende Woche aufgesetzt. Den Wohnbereichen würden nur noch die Fassade und ein gemeinsames Dach fehlen, sagt Währen.

(Bild: Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt)

Wie werden die Wohnungen betrieben?

Den Betrieb übernimmt die Sozialhilfe Basel-Stadt, die ihre Räumlichkeiten von der Dornacherstrasse direkt in die Containersiedlung verlegt. Die Flüchtlingsfamilien werden in zwei Gruppen eingeteilt und in zwei voneinander getrennten Wohntrakten untergebracht, sagte Jens-Jörn Jenrich, Leiter der Siedlung Dreispitz. Man unterscheide zwischen der Erstphase, in der den Ankommenden geholfen wird, sich zurechtzufinden und Verunsicherungen abzubauen und der Zweitphase, die die Integration und Selbständigkeit der Menschen fördern soll.

Für beide Gruppen werden Beschäftigungsprogramme und Deutschkurse angeboten.

Wie wird die Containersiedlung gesichert?

Nebst Sozialarbeitenden, Deutschlehrenden und Zivildienstleistenden sei nachts, an den Wochenenden und Feiertagen ein Sicherheitsdienst anwesend, sagt Jenrich. An den Eingängen der Überbauung ist ausserdem eine Videoüberwachung geplant – zum Schutz der Bewohner.

Die Kontakt- und Anlaufstelle, die neben der Siedlung Konsumräume für Süchtige anbietet, will ebenfalls Sicherheitspersonal aufbieten.

Dass es mit den Bewohnern der Containersiedlung und den Quartierbewohnern zu Problemen kommen könnten, glaubt der «Quartier-Schugger» Silvio Fumagalli vom Community Policing Basel Ost nicht: «Probleme mit Asylunterkünften haben wir in Basel nicht.» Er bot der Gundeldinger Bevölkerung aber Sprechstunden an, in denen man sich über Bedenken und Befürchtungen äussern könne.

Wie soll das Quartier auf die Flüchtlinge zugehen?

Das Gundeli sei bereits früh ins Projekt eingebunden worden, lobte Gabriele Frank von der Quartierkoordination Gundeldingen. «Ein Brückenschlag ins Quartier» sei das Motto des Quartiervereins. Bereits im Januar 2016 habe man sich getroffen, um über die geplante Siedlung zu sprechen. «Es war uns wichtig, das keine Ghettoisierung stattfindet», sagt Frank. Man habe in Absprache mit Jens-Jörn Jenrich beschlossen, die Menschen zuerst ankommen zu lassen und dann bedürfnisorientiert weiterzuschauen. Vor dem Einzug der Bewohner sollen im Januar Führungen für die Bevölkerung durch die Siedlung stattfinden.

Wofür braucht die Siedlung eine eigene Schule?

Die Kinder der geflüchteten Familien im Primarschulalter sollen in einem eigenen Containerschulhaus unterrichtet werden. Dies warf bereits im Vorfeld Fragen auf. Im Entscheidungsprozess sei man davon ausgegangen, dass mehr Flüchtlingsfamilien nach Basel kommen werden, und habe deshalb reagiert, sagt Christian Griss vom Erziehungsdepartement. In den umliegenden Schulhäusern hätte es aber trotz weniger Flüchtlingskinder nicht genug Platz. Ausserdem sei der Schulweg für Primarschulkinder verhältnismässig lang. «Wir wollen die Schule zum Kind bringen.»

Die Kinder sollen aber sukzessive in Regelschulen eingeschult werden, wenn sie selbstständiger seien, so Griss. «Es ist auch für uns neu. Wir haben keine Angaben zu Alter und Anzahl der Kinder.»

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