Für die SVP soll es Thomas Weber richten

Der Start in den Wahlkampf ist der SVP missglückt. Immerhin hat die Partei nun aber einen Kandidaten, der am 3. März in die Regierung einziehen soll: Thomas Weber. In der Auseinandersetzung mit Eric Nussbaumer (SP) und Gerhard Schafroth (Grünliberale) setzt die Partei damit auf eine eher moderate Variante.

Thomas Weber auf der Terasse des Baselbieter Regiereungsgebäudes in Liestal. (Bild: Michael Würtenberg)

Der Start in den Wahlkampf ist der SVP missglückt. Immerhin hat die Partei nun aber einen Kandidaten, der am 3. März in die Regierung einziehen soll: Thomas Weber. In der Auseinandersetzung mit Eric Nussbaumer (SP) und Gerhard Schafroth (Grünliberale) setzt die Partei damit auf eine eher moderate Variante.

Es war eine dumme Situation, in die sich die Baselbieter SVP gebracht hat: Auf ihren Kandidaten für die Regierungsratswahl wollte sich die Partei ursprünglich erst am 17. Januar festlegen – wenn der Wahlkampf für sie wohl schon fast verloren gewesen wäre.

Das hat nun offenbar auch die Parteileitung um Oskar Kämpfer eingesehen. Nach intensiven Gesprächen auf dieser Ebene haben sich in den vergangenen Tagen darum vier der fünf möglichen Kandidaten für einen Rückzug entschieden. So konnte die SVP-Spitze heute in Liestal an einer kurzfristig angesetzen Pressekonferenz ihren Mann für die Ersatzwahl vom 3. März präsentieren: Es ist der Buusner Thomas Weber. Seine Nomination an der Parteiversammlung vom 17. Januar ist damit nur noch eine reine Formsache.

Webers Nachteil – die fehlende Bekanntheit

Bei der Medienorientierung von heute Mittwoch wurde Weber als «Brückenbauer» (Zitat Kämpfer) dargestellt. Weber selbst sagte, er möchte ein Regierungsrat «für den ganzen Kanton» werden. Der 51-jährige Ingenieur arbeitet beim Bundesamt für Strassen, war früher Parteipräsident und gilt politisch als eher moderat. Wie «Onlinereports» in einem lesenswerten Portrait aufgezeigt hat, ist er zudem offen für neue Ideen. Für eine Stärkung der Gemeinden und einen Abbau des Zentralismus zum Beispiel und damit auch für «sinvolle Zusammenschlüsse von Gemeinden».

Eine mutige Aussage für einen SVP’ler. So etwas würde Thomas de Courten wahrscheinlich nicht sagen, der bis heute Mittwoch neben Weber als Favorit in der parteiinternen Auswahl gehandelt wurde. De Courten hat den Ruf, ein Hardliner zu sein, was sich bei der Wahl wohl als Nachteil ausgewirkt hätte. Dafür wäre ein Kandidat de Courten einiges bekannter gewesen als Kandidat Weber.

Neben ihnen beiden interessierten sich ursprünglich auch der ehemalige Landratspräsident Hanspeter Ryser sowie die Landräte Dominik Straumann und Paul Wenger für eine Kandidatur. Anfangs Woche zog sich Wenger zurück, nun folgten ihm Straumann, Ryser und de Courten.

Nussbaumer bleibt Favorit

Nach dem Entscheid der SVP ist die Ausgangslage nun klar: Neben Weber für die SVP tritt Nationalrat Eric Nussbaumer für die SP an und Landrat Gerhard Schafroth für die Grünliberalen. Der SVP’ler kann zwar auf die Unterstützung der FDP und der CVP zählen. Dem Steuerexperten und Anwalt Schafroth werden von seiner Partei zwar «überragende finanzielle Kompetenzen» zugeschrieben, ansonsten steht er in der Baselbieter Parteienlandschaft aber ziemlich alleine da, weil sich die CVP im Hinblick auf die Wahlen schon wieder aus der neuen Mitte verabschiedet – offenbar auch aus der Überzeugung, bei den Gesamterneuerungswahlen von 2015 ohnehin wieder auf die Hilfe der SVP und der FDP angewiesen zu sein.

Als aussichtsreichster Anwärter auf den frei werdenden Sitz des FDP-Finanzdirektors Adrian Ballmer gilt weiterhin der wohl bekannteste Kandidat: Eric Nussbaumer.

 

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