Für Kleinbasler Leuchtturm zeichnet sich ein Ja ab

Sollen die Warteck-Häuser beim Messeplatz zu Gunsten eines Turms abgerissen werden? Die Debatte ist noch nicht zu Ende, doch sie wird voraussichtlich mit einem Ja enden.

Es hingen nur wenige Wölkchen am Himmel bei der parlamentarischen Claraturm-Debatte. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Sollen die Warteck-Häuser beim Messeplatz zu Gunsten eines Turms abgerissen werden? Die Debatte ist noch nicht zu Ende, doch sie wird voraussichtlich mit einem Ja enden.

SP-Grossrat René Brigger ist ein guter Verkäufer. Wohl kein Mensch würde den Claraturm nach dessen Plädoyer ablehnen. Als Mitglied der Bau- und Raumplanungskommission (BRK) warb Brigger geradezu für den Turm, für den sich in der Vorberatung der Kommission praktisch alle Mitglieder ausgesprochen hatten. Einzig SVPler Bruno Jagher befürchte «Käfighaltung» im Hochhaus der Architekten «Morger & Dettli». Nebst Büros und Beizen sind 180 Wohnungen geplant.

In der Debatte wurde lobend erwähnt, dass keine zusätzlichen Parkplätze gebaut werden sollen und das Projekt auch abgesehen davon eine gute Sache sei. Aus ökologischer Sicht, aber auch, weil es als «Verdichtungsprojekt» zum Zeitgeist passe, wie bereits die vorhergehende Debatte über das Wohnraumfördergesetz gezeigt habe, hiess es mehrfach. Wobei es gerade die fehlenden Parkplätze waren, die SVP-Vertreter Karl Schweizer als Minuspunkt des «tollen Projekts» bezeichnete.

Für jeden etwas dabei

Aber wo ein Parlament ist, kommt Kritik. Anita Lachenmeier vom Grünen Bündnis kämpfte im Namen eines Teils ihrer Fraktion für Grünflächen, gegen das «Profitprojekt», für mehr Transparenz und den Erhalt der Warteck-Häuser. Ihre Kollegin Brigitta Gerber hält den Claraturm für einen «Abklatsch des Roche-Turms», während sich Kollegin Mirjam Ballmer für den Turm aussprach. Während das Grüne Bündnis gespalten war, zeigten sich die Liberalen geschlossen begeistert von der «Weiterentwicklung» am Messeplatz. LDP-Vertreter Heiner Vischer lobte – wie zuvor die Linke – die «ökologischen Standards» des Projekts, das keine zusätzliche Infrastruktur erfordere und als «Leuchtturm» bezeichnet werden könne.

Die Zeit reichte allerdings nicht, um über den Bebauungsplan abzustimmen, weshalb die Debatte am Mittwoch in einer Woche weitergeführt wird. Ein Ja zeichnete sich aber bereits im ersten Teil der Diskussion klar ab. Der Grund für die Einigkeit mag darin liegen, dass bei diesem Turm für jeden etwas dabei ist: Das lokale Gewerbe wird für den Bau berücksichtig, die Wohnungen werden vermietet und nicht verkauft – und dem Schlagwort «Verdichtung» kann so ziemlich jeder etwas abgewinnen.

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