Genossenschaften als Heilmittel gegen Wohnungsnot

Regierungsrätin Eva Herzog und Vertreter von Genossenschaften präsentierten am Freitagmorgen ihre Pläne, wie sie den Wohnungsmangel in Basel in den nächsten Jahren beheben wollen.

Soll zur Linderung der Wohnungsnot in Basel beitragen: Die Wohnüberbauung Bachgraben.

(Bild: Simone Janz)

Regierungsrätin Eva Herzog und Vertreter von Genossenschaften präsentierten am Freitagmorgen ihre Pläne, wie sie den Wohnungsmangel in Basel in den nächsten Jahren beheben wollen.

Die Botschaft, die die Basler Finanzdirektorin Eva Herzog verkündete, war klar: Nur mit Rot-Grün in der Regierung kann der Bau von günstigem Wohnraum fortgesetzt werden. So konnte man die Medienkonferenz am Freitagmorgen, zu der das Finanzdepartement und die Wohnbaugenossenschaft Nordwestschweiz (WBG) luden, ganz eindeutig als Wahlkampf verstehen.

«Das klare Ja zur Neuen Bodenintiative hat gezeigt, dass die Bodenpolitik des Kantons auf breite Akzeptanz in der Bevölkerung stösst», sagte Jörg Vitelli, Präsident der WBG. Die konsequente Vergabe von Arealen an Wohngenossenschaften sei ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung des Wohnungsangebots, ergänzte Herzog.

Auf Kantonsboden befinden sich derzeit über 150 genossenschaftliche Wohnungen im Bau, über 850 weitere sind in Planung. 1000 Wohnungen also, die in den nächsten sieben bis acht Jahren entstehen sollen. Gemäss Basler Mietpreisraster sind genossenschaftliche Wohnungen im Schnitt etwa 30 Prozent günstiger. 4-Zimmer-Wohnungen kosteten häufig weniger als 2000 Franken. Ausserdem würden sich Genossenschaftswohnungen «im Vergleich zum renditeorientierten Wohnungsbau weiter verbilligen», davon geht das Finanzdepartement aus.

25-Millionen-Projekt an der Burgfelderstrasse

Vor allem Wohnraum für Familien sei in Basel verhältnismässig knapp, so Andreas Herbster von der Genossenschaft Wohnstadt. Seit Mai 2016 baut diese Genossenschaft an der Belforterstrasse (vis-à-vis vom Gartenbad Bachgraben) 68 neuen Wohnungen. 39 davon werden 4 1/2-Zimmerwohnungen sein, bezugsbereit ab Ende 2017.

Ein möglicher Regierungswechsel würde den Basler Genossenschaften nicht in die Hände spielen. Eine bürgerliche Regierung wäre problematisch, sagte René Brigger, SP-Grossrat und Präsident der Neuen Wohnbaugenossenschaften Basel.

Auch an der Burgfelderstrasse entstehen in einem 25-Millionen-Projekt bis zu 130 neue Genossenschaftswohnungen. Seit Mai 2016 läuft der Projektwettbewerb. Das Siegerprojekt, das im Oktober erkoren wird, soll dann bis spätestens 2020 realisiert und bezugsbereit sein.

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