Voraussichtlich im Juni stimmen wir über das bedingungslose Grundeinkommen ab. Eine Umfrage zeigt: In Basel-Stadt kommt die Idee gut an.
Mit einem goldfarbenen Tesla fahren die Initianten des bedingungslosen Grundeinkommens derzeit durch die Schweiz. Sie sind bereits im Abstimmungskampf, die Stimmbevölkerung wird jedoch frühestens am 5. Juni über die Initiative befinden.
Im Auftrag der Initianten hat nun die Agentur DemoScope eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Gefragt wurden die Teilnehmer zum Beispiel, wie sie die Argumente für ein Grundeinkommen finden. In Basel-Stadt finden sie 71 Prozent überzeugend. In der Schweiz sind es 67 Prozent.
«Würden Sie aufhören zu arbeiten?»
Der Zuspruch für die Initiative sei in Basel besonders gross, weil hier «das Grundeinkommen bereits ein Begriff ist, auch in der Politik», sagt Che Wagner vom Initiativkomitee.
Er nennt Basel ein «Labor für gesellschaftlichen Wandel». Hier seien denn auch überdurchschnittlich viele Unterschriften gesammelt worden, etwa 12’000, sagt Wagner.
Die Frage, ob man mit einem Grundeinkommen seine Arbeit aufgeben würde, verneinte die überwiegende Mehrheit – in Basel wie in der ganzen Schweiz.
Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss würden ihre Arbeit seltener aufgeben. Sie sagten häufiger «bestimmt nein» auf diese Frage.
Statt die Arbeit niederzulegen, würde eine Mehrheit der Befragten eine Weiterbildung machen (54 Prozent). Ebenfalls eine Mehrheit spricht sich für mehr Zeit mit der Familie aus (53 Prozent).
Einige würden auch ein eigenes Unternehmen auf die Beine stellen. 34 Prozent sagten Ja auf die Frage, ob sie sich mit einem Grundeinkommen selbstständig machen würden. In Basel scheint die unternehmerische Risikobereitschaft gar höher zu sein. Hier sagten 34 Prozent, sie würden sich selbstständig machen.
Das Marktforschungsinstitut befragte 1076 Personen in der Schweiz, die in unterschiedlichen Bevölkerungsstrukturen leben. In Basel-Stadt wurden rund 200 Personen befragt.
Wie viele der Befragten die Volksinitiative heute an- oder ablehnen würden, geht aus den veröffentlichten Zahlen nicht hervor.
_
Die Initianten haben nur einen ausgewählten Teil der Umfrage publiziert. Zudem geht aus den Detailergebnissen nicht eindeutig hervor, welche Annahmen über das Grundeinkommen den Befragten erzählt wurde.