Guy Morin zieht es in seinen ursprünglichen Beruf zurück. Der abtretende Regierungspräsident wird ab Mai 2017 wieder Hausarzt in einer Gruppenpraxis.
Die Amtszeit von Guy Morin (Grüne) neigt sich dem Ende zu. Am 7. Februar 2017 hat Morin seinen letzten Arbeitstag als Vorsteher des Präsidialdepartements – einen Tag später übernimmt seine Parteikollegin Elisabeth Ackermann seinen Stuhl.
Morin blickt der Zeit des Nicht-Regierens offenbar mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits freue er sich darauf, andererseits habe er nach zwölf Jahren als Berufspolitiker Angst vor einem «Loch», heisst es aus seinem nahen Umfeld.
Langweilig dürfte es dem 60-Jährigen aber wohl nicht werden. Neulich haben seine Regierungskollegen ihm ein neues Amt als Verwaltungsratsmitglied beim Felix-Platter-Spital verschafft – und nun steht auch fest, wie es nach der Politkarriere beruflich für ihn weitergeht: Morin wird wieder Arzt.
«Meine Planungen haben sich konkretisiert. Wenn alle Verhandlungen erfolgreich verlaufen, werde ich ab Anfang Mai 2017 in einer Gruppenpraxis in Teilzeit als Hausarzt tätig sein», bestätigt Morin der TagesWoche.
Bis 2004 im St. Johann
Bereits vor seinem Antritt in die Basler Regierung war Morin Arzt. Bis 2004 führte er im St. Johann eine Hausarztpraxis, zudem war er Präsident der HMO-Hausärztevereinigung. Wo sich seine neue Praxis befinden wird, lässt er offen: «Die genaueren Angaben werden meine Partner und ich zu gegebener Zeit kommunizieren», sagt Morin.
Eigentlich schloss Morin nach seiner Rücktrittsankündigung den Arztberuf aus. So sagte er damals dem SRF, dass er nicht mehr in seinen angestammten Beruf als praktizierender Arzt zurückkehren wolle. Vielmehr zeigte er Interesse für einen Job in der Entwicklungszusammenarbeit oder im Asylwesen.
Im September relativierte Morin seine Aussage in der «Schweiz am Sonntag». Er erachte es als echte Option, wieder als Arzt zu arbeiten. Nun hat sich Morin endgültig dafür entschieden, das Stethoskop wieder regelmässig in die Hände zu nehmen.