Baustellen verursachen Lärm und Verkehrsbehinderungen. Und sie sorgen regelmässig für Ärger in der Bevölkerung. Das Basler Baudepartement verspricht nun Verbesserungen.
Den Vorwurf, dass das Bauen in Basel besonders lange dauere, weist Roger Reinauer kategorisch zurück. «Wir liegen im Durchschnitt der Schweizer Städte», sagt der Leiter des Basler Tiefbauamts. In Sachen Stau sei Basel auf Rang 10 platziert. Trotzdem hat man sich nun am Münsterplatz überlegt, was man künftig besser machen könnte.
Bei einer Prüfung der Basler Bauvorhaben durch zwei verschiedene Ingenieurbüros in 2014 seien keine Mängel erkannt worden. Bauabläufe, Vertragsgestaltung und technische Mittel entsprächen jenen in anderen Schweizer Städten. Dennoch: «Besser geht es immer», bringt es Baudirektor Hans-Peter Wessels auf den Punkt und kündigt Verbesserungen an.
Diese sollen zum Beispiel schon bei der Planung beginnen. Künftig sollen alle Bauvorhaben noch vor Beginn der Arbeiten auf die Baustellendauer überprüft werden. Schneller bauen kann man beispielsweise im Zwei- und Dreischichtbetrieb oder indem man die Baustelle für eine begrenzte Zeit vollständig sperrt. Leider sei das bei innerstädtischen Baustellen aus Rücksicht auf die Anwohner nur begrenzt möglich, so der Baudirektor. Diese Massnahme dürfte also auf Sonderbaustellen begrenzt bleiben.
Kein Bonus-Malus-System
Ein weiterer Ansatzpunkt: Wer baut, muss auch genügend Personal dafür haben. Um Verzögerungen zu verhindern, verlangt das Basler Baudepartement in Zukunft, dass im Werkleitungsbau externe Arbeitskräfte hinzugezogen werden, falls der Personalstamm nicht ausreicht. Verworfen wurde dagegen ein Bonus-Malus-System. Das sei bei komplexen Baustellen mit mehreren Beteiligten nicht zielführend, sagt Roger Reinauer. Schlimmstenfalls schlage dies auf die Qualität der Arbeiten.
Konkret an den Kragen gehen könnte es demnächst den Planungsingenieuren. Sind diese mit der Fertigstellung der Planungsunterlagen nicht rechtzeitig fertig, steht eine Baustelle still. Dadurch entstehen immer wieder Verzögerungen. Die entstehenden Kosten werden in Zukunft auf das Planungsbüro abgewälzt.
Auch mit einer anderen negativen Begleiterscheinung von Baustellen soll demnächst Schluss sein. Viele Bauunternehmer haben etwa im eigenen Werkhof nicht genügend Platz und lassen Geräte und Material deshalb lieber auf der Allmend stehen, um die Zeit bis zum nächsten Baubeginn zu überbrücken. Das nervt viele Anwohnerinnen und Anwohner.
Und verbessert werden soll schliesslich auch die Kommunikation des Baudepartements – ganz nach dem Motto: Wer versteht, warum gebaut wird, kann auch leichter damit leben.