Die Weihnachtsparty von FDP-Landrat Balz Stückelberger & Co. findet dieses Jahr zum ersten Mal nicht im «Hirschi»-Keller statt. Grund dafür ist Sicherheitsdirektor Baschi Dürr, dessen Anwesenheit im Lokal nicht geduldet wird.
Seit rund zehn Jahren veranstaltet ein zehnköpfiges Organisationskomitee rund um FDP-Landrat Balz Stückelberger kurz vor Weihnachten im Keller des Restaurant Hirscheneck die «X-Mas-Party». Die Party ist zum Treffpunkt von Politikern und Staatsangestellten geworden. An der Bar stösst man immer wieder auf bekannte Gesichter – SP-Nationalrat Beat Jans, Baselbieter Regierungrat Isaac Reber (Grüne), SP-Grossrätin Sarah Wyss.
Letztes Jahr feierte auch der Basler Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr an der Party seines Kollegen Stückelberger (nicht das erste Mal) – mit unangenehmen Folgen für das Organisationskomitee: Da Dürrs Anwesenheit von den «Hirschi»-Leuten als Provokation empfunden wurde, findet die traditionelle Feier dieses Jahr am 23. Dezember zum ersten Mal nicht im «Hirschi»-Keller statt, sondern im «Parterre».
Gemäss Informationen der TagesWoche mussten sich die Veranstalter der Weihnachtsparty nach einer neuen Lokalität umsehen, nachdem ihnen zu verstehen gegeben worden war, dass Dürrs Anwesenheit im «Hirscheneck» nicht geduldet werde. Dies mit der Begründung, dass Dürr «Gewalt verbreiten» würde. Wolle man Dürr auch künftig dabei haben, stehe der Keller des Lokals nicht mehr zur Verfügung.
Dürr suchte das Gespräch
Dürr selber hatte an jenem Abend vor einem Jahr noch versucht, den Schaden zu minimieren und das Gespräch mit den Mitgliedern des «Hirschi»-Kollektivs gesucht. Allerdings vergeblich. Der neulich wiedergewählte FDP-Regierungsrat bestätigt den Vorfall:
«Es trifft zu, dass ich an diesem Weihnachtsfest im Dezember 2015 dabei war. Als sich Leute aus dem ‹Hirschi› darüber beschwerten, habe ich direkt das Gespräch mit ihnen gesucht, wo denn das Problem liege. Wir haben dann kurz diskutiert (an den genauen Wortlaut mag ich mich nicht mehr erinnern), ich ging wieder an die Party und später heim.»
Laut dem Kollektivmitglied «Saali» ist Dürrs Politik Grund für das Hausverbot in der alternativen Beiz. «Wir können unseren Gästen Baschi Dürr nicht zumuten. Denn bei uns verkehren Leute, die tendenziell auch auf dem Messeplatz mit einem Pappteller herumlaufen oder von der Polizei mit Gummischrot angeschossen wurden – und diese sind uns wichtiger als Baschi Dürr.»
Auch wenn Dürr privat an der Party gewesen sei, habe er als Funktionsträger eine Verantwortung. «Und wenn seine Polizei und er Leute mit Papptellern einbuchten, dann steht er nun mal auf der anderen Seite. Wieso sollten wir dann noch Gastfreundschaft zeigen?», sagt «Saali».
Balz Stückelberger, der die Party mitorganisiert, will sich nicht zu den Folgen des Hausverbots äussern. Aus seinem Organisationskomitee heisst es aber, dass man sich nicht vorschreiben lassen wolle, wen man an die Feier einzuladen habe oder nicht – und Dürr sei an ihrer Party ein willkommener Gast.