Heidelberg bei Sonnenschein

Regnet es, kann man sich in Heidelberg in Museen flüchten. Bei schönem Wetter lässt man sich mit den Touristenströmen treiben – hoch zum Schloss und zum Philosophenweg.

Das Schloss – eines der Wahrzeichen von Heidelberg.

(Bild: Martin Stohler)

Regnet es, kann man sich in Heidelberg in Museen flüchten. Bei schönem Wetter lässt man sich mit den Touristenströmen treiben – hoch zum Schloss und zum Philosophenweg.

Unser Plan war einfach und seine Umsetzung erforderte ein Minimum an Vorbereitung: Von Mannheim, wo wir eine Freundin besuchten, mit der S-Bahn schnell nach Heidelberg fahren, dort einen Blick auf die Altstadt werfen, etwas essen und dann in das eine oder andere Museum schauen. 

Der erste Teil unseres Tagesausflugs verlief ganz nach Plan. Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt, ein Foto hier und ein Foto da, und ab in ein Lokal. Doch dann kam alles anders. Während wir bedächtig eine warme Suppe löffelten, wich das Grau des Himmels einem goldigen Sonnenschein. So kam es dann, dass wir, statt in ein Museum zu gehen, den steilen Aufstieg zum Heidelberger Schloss unter die Füsse nahmen. 

Das Schloss

Das Schloss gilt als eines der Wahrzeichen Heidelbergs und zieht – wie wir uns überzeugen konnten – Touristen aus aller Welt an. Der Ottheinrichsbau des Schlosses gilt als einer der schönsten und frühesten Palastbauten der deutschen Renaissance. Seine Fassade ist mit prächtigen Skulpturen geschmückt, und in seinem Untergeschoss befindet sich das Deutsche Apothekenmuseum. Eher kurios ist eine andere Attraktion der Burg: ein Weinfass, in dem 220’000 Liter Rebensaft Platz haben.

Sonnenhungrig wie wir waren, verzichteten wir auf den Besuch der ausgedehnten Schlossanlage. Stattdessen gönnten wir uns einen Blick von der Aussichtsterrasse über die Altstadt und auf den Neckar.



Zur Belohnung gibt es einen Blick auf den Neckar. – Am anderem Ufer in sonniger Höhe zu sehen: der Philosophenweg.

Zur Belohnung gibt es einen Blick auf den Neckar. – Am anderem Ufer in sonniger Höhe zu sehen: der Philosophenweg.

(Bild: Martin Stohler)

Die Brücke

Dann ging es hinunter zur Alten Brücke. Diese wurde 1788 unter Kurfürst Karl Theodor als Ersatz für die im Februar 1784 durch ein Hochwasser zerstörte Vorgängerin errichtet. Die Baukosten von 165’282 Gulden hatte die Stadt zu entrichten, was nicht ohne Sondersteuer möglich war. An den kurfürstlichen Bauherrn Karl Theodor erinnert eine überlebensgrosse Statue.

Ein weiteres Standbild auf der Brücke zeigt Minerva, die Göttin der Weisheit und der Künste. Ihr zu Füssen verkörpern vier kleinere Skulpturen den Handel, den Ackerbau, die Frömmigkeit und die Gerechtigkeit.

Der Höhenweg

Die Alte Brücke war allerdings nur ein Etappenziel. Schon ging es wieder bergauf – im engen Schlangenweglein empor zum Philosophenweg. Dieser Höhenweg am Sonnenhang, von dem man einen schönen Blick über Heidelberg und den Neckar hat, lädt zum beschaulichen Wandeln und Verweilen ein.

Bekanntlich hat jedoch alles, was einen Anfang hat, auch ein Ende, und so fanden wir uns nach einem ausgedehnten Spaziergang in zwar nicht philosophischen, aber doch topografischen Höhen und nach erneutem Abstieg zum Neckar in den Tiefen des städtischen Einkaufsamstags wieder.

Kuchen und Kaffee

Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es höchste Zeit war, sich mit Kaffee und Kuchen zu stärken. Was wir schliesslich im Kaffeehaus Perkeo auch taten.
Dann hiess es für uns zurück nach Mannheim zu fahren – diesmal nicht mit der Schnell-, sondern mit der Strassenbahn.

Nächster Artikel