Andreas Sturm wurde vom Grossen Rat widerwillig als Präsident des BKB-Bankrates bestätigt. Im Interview erklärt er, dass er für den Unmut der Grossräte Verständnis hat, und welche nun seine grösste Baustelle ist.
Der interimistische Präsident des Bankrates der Basler Kantonalbank (BKB) ist auch der neue. Andreas Sturm (vormals GLP) wurde am Mittwochmorgen vom Grossen Rat unter grossem Murren in seinem Amt bestätigt.
Herr Sturm, Sie wurden heute haarscharf im Amt bestätigt. Noch einmal Glück gehabt?
Ich bin mit dem Resultat zufrieden. Die rund ein Drittel Enthaltungen, welche zur Hälfte von der SP und zu einem Viertel von FDP kamen, waren aufgrund der im Vorfeld geäusserten Unzufriedenheit mit dem Wahlprozedere zu erwarten. Dass ich auch aus diesen beiden Fraktionen von massgeblichen Exponenten Unterstützung erhalten habe, freut mich natürlich.
Viele haben Sie nur widerwillig gewählt, um die Situation der BKB endlich zu beruhigen.
Es ist selbstverständlich auch mein Ziel die Situation zu beruhigen. Der Unmut in Teilen des Grossen Rats ist wohl auch den Umständen geschuldet. Viele sind unzufrieden damit, dass die Neubestellung eines Bankrats und die Wahl des Präsidiums in so kurzer Zeit erfolgen muss. Ich kann das sehr gut verstehen.
Unter Umständen müssen Sie Ihren Sitz schon sehr bald wieder räumen. Dann nämlich wenn das neue Bankgesetz in Kraft tritt. Hat sich die Mühe gelohnt?
Wenn es mir gelingt, das Vertrauen in die Basler Kantonalbank wieder herzustellen, dann lohnt sich die Mühe. Und zwar unabhängig vom zeitlichen Horizont. Sobald das neue Kantonalbankengesetz in Kraft tritt, muss die Situation dann neu beurteilt werden.
Wird es Ihnen in dieser kurzer Zeit gelingen, die BKB in ruhigere Gewässer zu steuern?
Die grösste Baustelle ist der Vertrauensverlust. Die Wiederherstellung unserer guten Reputation sind wir den Kunden und Kundinnen, den Mitarbeitenden, den Steuerzahlenden und der Politik schuldig. Dieses Vertrauen kann man aber nicht einfordern, Vertrauen bekommt man geschenkt. Und dazu braucht es Taten. Dafür stehe ich.