«Ich muss noch arbeiten für mein Geld»

Der Baselbieter Parlamentarier und Hobbyfussballer Hans Furer will vom Kanton eine Spesenentschädigung für den FC Landrat und ausserdem mehr Geld für die Landratsmitglieder. Dabei müsste das Baselbiet doch eigentlich sparen.

Hans Furer, Stürmer beim FC Landrat, fordert vom Kanton mehr Grosszügigkeit. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Der Baselbieter Parlamentarier und Hobbyfussballer Hans Furer will vom Kanton eine Spesenentschädigung für den FC Landrat und ausserdem mehr Geld für die Landratsmitglieder. Dabei müsste das Baselbiet doch eigentlich sparen.

Während das Baselbiet an jeder Stelle spart, fordert der grünliberale Landrat Hans Furer seit Monaten mehr Geld vom Kanton, wie die «Basler Zeitung» berichtete. Furer möchte mehr Geld für seine Arbeit als Parlamentarier, als Stürmer des FC Landrats, mehr Geld auch für kantonale Abstimmungskomitees und mehr Geld für das Theater Basel.

Herr Furer, wissen Sie nicht, dass der Kanton Baselland sparen muss?

Das weiss ich. Ich bin auch nicht der, der das Geld aus dem Fenster wirft. Ich habe das Sparpaket unterstützt und unterstütze auch die Reform der Pensionskasse. Die Beträge um die es beim FC Landrat oder der Entschädigung für die Landratsmitglieder geht sind Kleinigkeiten.

Als Stürmer des FC Landrats fordern Sie, der Kanton solle bei parlamentarischen Fussballturnieren für die Spesen der Politiker aufkommen. Ist es nicht etwas fragwürdig, wenn der Kanton für private Hobbys der Landräte bezahlen soll?

Die parlamentarischen Turniere sind ein Gewinn für das ganze Parlament. Wir können neue Kontakte knüpfen und uns vernetzen. Und es stärkt dabei den Zusammenhalt unter den Parlamentariern. In den meisten anderen Kantonen ist es selbstverständlich, dass die Spesen der Teammitglieder bezahlt werden. Genau so liesse sich auch hinterfragen, weshalb es einen Landratsabend oder einen Grossratsausflug braucht, die beide ebenfalls Geld kosten.

«Der Kanton ist beim Sparen inkonsequent.»

Ihre Vorstösse für Spesenentschädigungen und mehr Lohn für die Landräte kommen zu einem Zeitpunkt, wo der Kanton an allen Ecken und Enden versucht zu sparen. Denken Sie die Wähler haben Verständnis für solche Forderungen?

Die Wähler sind ohnehin immer aufgeregt, wenn es ums Geld geht. Die von mir vorgeschlagenen Beträge bewegen sich wie gesagt im Mikrokosmosbereich. Dabei wird die kantonale Sparrunde tatsächlich sehr inkonsequent umgesetzt. Viel Geld kostet beispielsweise das aufgestockte Budget der Wirtschaftskammer für die Tourismusförderung oder die Verzögerungen bei Salina Raurica.

Sie fordern höhere Entschädigungen für die Landratsmitglieder. Ist Ihnen die Freude abhanden gekommen an Ihrer Arbeit als Politiker?

Keineswegs, ich mache meine Arbeit mit vollem Engagement. Es geht mir beim Landrat um eine Umstrukturierung. Ich möchte, dass unser Parlament wieder attraktiver wird für eine breitere Masse von Menschen. Zur Zeit haben wir viele Beamte im Landrat. Es fehlt uns vor allem an Gewerbetreibenden. So lange die Entschädigungen nicht grösser werden, ändert sich daran nichts.

Von Beruf sind Sie Anwalt. Haben Sie finanzielle Engpässe auf Grund Ihres politischen Mandats?

Natürlich geht es mir eigentlich gut. Aber auch als Anwalt habe ich einen Marktpreis. Ich muss noch arbeiten für mein Geld.

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