Illegale Party mit über 1000 Teilnehmern auf nt-Areal

Im Juni fand auf dem nt-Areal eine unbewilligte Party statt: In und um die leerstehende Halle feierten über 1000 Teilnehmer zu lauter Musik. Nach der Party kam es zu Scharmützeln mit der Polizei sowie zu einigen Festnahmen.

Über 1000 Leute feierten in und vor der E-Halle.

In der Nacht auf Sonntag fand bei der E-Halle auf der Erlenmatt eine unbewilligte Party statt: In und um die leerstehende Halle feierten über 1000 Teilnehmer zu lauter Musik. Nach der Party kam es zu Scharmützeln mit der Polizei sowie zu einigen Festnahmen.

Um 22.45 Uhr strömten von allen Seiten Menschen auf den bis dahin leeren E-Halle-Vorplatz auf dem nt-Areal, der zukünftigen Erlenmatt. Schnell waren die wichtigsten Utensilien aufgestellt: Einkaufswagen, randvoll mit Bier und Sandwiches, Generatoren und Soundanlagen.

Um 23 Uhr machte sich eine Gruppe von schwarz Vermummten an der Eingangstür der E-Halle zu schaffen. Unter tosendem Jubel knackten sie das Schloss und stiegen in das Gebäude ein. Licht wurde installiert, eine Bar eröffnet, und der DJ legte los.

Über 1000 folgten dem Aufruf

Draussen schossen weitere Bars und Soundanlagen wie Pilze aus dem Boden. Von überall her dröhnte Musik. Immer mehr Leute kamen. Sie tanzten auf dem Vorplatz, streiften durch die Halle und setzten sich auf das Erdplateau vor dem Gebäude, um ein Bier zu trinken.

Unterdessen versperrten weitere Gruppen von Vermummten die Zufahrtswege mit Barrikaden aus Absperrgittern, Holz und Steinen, um Polizisten und Kastenwägen draussen zu halten. Diese versammelten sich daraufhin am Badischen Bahnhof.

Inzwischen zählte die Party bei der E-Halle über 1000 Besucher. Nicht ganz so viele wie zur gleichen Zeit in Bern durch die Strassen tanzten, aber doch deutlich zu viele für die Polizei, um sie nach Hause schicken zu können. Eine Band spielte Metal-Punk und drinnen sprayten und malten Künstler auf die Wände des Gebäudes.

Das nt-Areal muss weichen 

Denn die E-Halle wird sowieso bald abgerissen. Sie muss dem Ausbau der bereits begonnenen Besiedlung des nt-Areals weichen. Der dahinter liegenden Autobahn entlang, und eben dort, wo die E-Halle steht, sollen in Kürze weitere Neubauten hochgezogen werden. Das Projekt «Schönes, neues Basel» schreite voran, und hinterlasse auf seinem Weg Leichen namens «Subkultur» und «Freiräume» – so das Fazit kritischer Stimmen.

Auf diesen «Missstand» wollen auch die Initiatoren der Party hinweisen. Nicht mit Reden, Proklamationen oder Transparenten. Die Veranstaltung wurde bewusst weitgehend unpolitisch gehalten. Mit der Party soll aufgezeigt werden, was alles verloren gehen wird. Und wenn man bedenkt, dass ein Propaganda-Aufwand von bloss einem briefmarkengrossen Flyer und einem Facebook-Eintrag mehr als 1000 Leute mobilisierte, scheint das eine ganze Menge zu sein.

 

Polizei hielt sich zurück

Gemäss Pressemitteilung der Polizei dauerte die Sauvage auf dem nt-Areal von etwa 23 Uhr bis 5 Uhr morgens. Dabei sei es zu massiver Lärmbelästigung gekommen, was zu den entsprechenden Reklamationen der Anwohner geführt habe. Die anrückende Polizei sei mit Steinen beworfen worden.

«Auf eine Auflösung der illegalen Party wurde verzichtet, da die Menge hauptsächlich aus zufälligen Partygängern bestand», heisst es weiter im Communiqué (siehe Rückseite dieses Artikels). Darunter hätten sich aber «rund 30 Vermummte gemischt, welche die Konfrontation mit der Polizei suchten», so die Einschätzung der Polizei. Als ein Zivilfahnder körperlich angegriffen worden sei, sei es kurzzeitig zu einem Mitteleinsatz und einer Festnahme gekommen.

Nach Partyende sei das technische Material der Party-Veranstalter konfisziert worden. Sechs Personen wurden zu einer Personenkontrolle auf die Polizeiwachen gebracht und danach wieder entlassen. Das Material werde erst nach dem Wochenende wieder freigegeben.

 

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