In Basel gibts neun Millionen mehr wegen steigender Prämien – im Baselbiet weniger

Die beiden Basel reagieren unterschiedlich auf die steigenden Krankenkassen-Prämien: Basel-Stadt erhöht die Verbilligungen, das Baselbiet kürzt sie.

Baselland vs. Basel-Stadt: Die einen schnallen den Gürtel enger, die anderen berücksichtigen den Anstieg der Krankenkassen-Prämien.

Die beiden Basel reagieren unterschiedlich auf die steigenden Krankenkassen-Prämien: Basel-Stadt erhöht die Verbilligungen, das Baselbiet kürzt sie.

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Basel-Stadt reagiert auf die Erhöhung der Krankenkasse: Der Regierungsrat hat beschlossen, die Prämienbeiträge des Kantons für Haushalte mit bescheidenem Einkommen per 1. Januar 2015 zu erhöhen. Gesamthaft wird in Basel-Stadt für das Jahr 2015 mit Leistungen im Bereich der Prämienverbilligung im Umfang von 180 Millionen Franken gerechnet, das sind neun Millionen Franken mehr als im laufenden Jahr.

180 Millionen entsprechen rund einem Fünftel des Prämienvolumens für die Grundversicherung in Basel-Stadt. Der Bund beteiligt sich an diesen kantonalen Kosten mit zirka 55 Millionen Franken, wie der Regierungsrat mitteilt.

Wer darf mit Prämienbeiträgen rechnen?

Personen, die in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen leben, haben einen gesetzlichen Anspruch auf Prämienbeiträge. Entscheidend dafür ist die Beitragsgruppe, unter welche die Gesuchsteller fallen. Die Beitragsgruppe bestimmt sich nach der Personenzahl und dem massgeblichen Gesamteinkommen des wirtschaftlichen Haushalts, zu welchem die betreffende Person gemäss dem Gesetz über die Harmonisierung der Sozialleistungen im Kanton Basel-Stadt gerechnet wird.

Die aktuelle Tabelle stammt aus dem Jahr 2009. Der Regierungsrat hat folgende Gruppen bestimmt, die unterstützt werden:

(Quelle: BS, Amt für Sozialbeiträge)

(Quelle: BS, Amt für Sozialbeiträge)

 

Wie hoch sind die Beiträge, die Berechtigte erhalten?

Die Erhöhung der Prämienverbilligung für 2015 beträgt mindestens einen Franken. Am meisten erhalten junge Erwachsene in der Beitragsgruppe 1 mit 16 Franken.

Ein Lesebeispiel der Tabellen: Ein Haushalt mit drei Personen (Eltern und ein Kind) mit einem Einkommen von 80’000 Franken gehört zur Beitragsgruppe 18 (siehe obere Tabelle), sie erhält im kommenden Jahr 42 Franken (für die beiden Erwachsenen) sowie 58 Franken für das Kind.

Die Beiträge im Überblick:

(Quelle: BS, Amt für Sozialbeiträge)

(Quelle: BS, Amt für Sozialbeiträge)

Um wie viel steigen die Prämien der Grundversicherung in Basel-Stadt?


(Details zu den Berechnungen und der Quelle im Artikel: So teuer wirds in Basel-Stadt und Baselland.)

 

Im Baselbiet gibt es trotz steigender Prämien weniger Geld

Die Baselbieter Regierung spart erneut bei der Prämienverbilligung. Obwohl die Krankenkassenprämien auch im Kanton Basel-Landschaft für 2015 steigen, soll der Staatshaushalt mit tieferen Beiträgen um 1,5 Millionen Franken entlastet werden.

Um wie viel werden die Prämienbeiträge gesenkt?

Für Erwachsene werde der monatliche Beitrag zur Verbilligung der Krankenkassenprämien ab 1. Januar 2015 um fünf Franken reduziert, teilte die Regierung am Dienstag mit. Für ein Paar mit Kindern sinkt der staatliche Zustupf um 120 Franken pro Jahr.

Auch ein kinderloses Paar muss mit 120 Franken weniger im Jahr auskommen. Für Alleinerziehende mit Kindern beträgt die Reduktion 60 Franken pro Jahr. Von der Sparmassnahme nicht betroffen sind Bezügerinnen und Bezüger von AHV/IV-Ergänzungsleistungen.

Wer darf mit Prämienbeiträgen rechnen?

Im Baselbiet ist die Einkommensobergrenze per Dekret vom Landrat festgelegt worden. Nachfolgend das Dekret im Wortlaut:

Die anspruchsabschliessende Obergrenze des massgebenden Jahreseinkommens für die Prämienverbilligung beträgt für Berechnungseinheiten gemäss § 9 Absatz 4 EG KVG mit

a.

einer erwachsenen Person ohne Kinder

31’000 Fr.

b.

einer erwachsenen Person und mit einem Kind

52’000 Fr.

c.

einer erwachsenen Person und mit zwei Kindern

68’000 Fr.

d.

einer erwachsenen Person und mit mehr Kindern, pro weiteres Kind je

11’000 Fr.

e.

zwei erwachsenen Personen ohne Kinder

51’000 Fr.

f.

zwei erwachsenen Personen und mit einem Kind

72’000 Fr.

g.

zwei erwachsenen Personen und mit zwei Kindern

88’000 Fr.

h.

zwei erwachsenen Personen und mit mehr Kindern, pro weiteres Kind je

11’000 Fr.

Um wie viel steigen die Prämien der Grundversicherung in Baselland?


(Details zu den Berechnungen und der Quelle im Artikel: So teuer wirds in Basel-Stadt und Baselland.)

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Der Artikel entstand mit Material der Nachrichtenagentur sda.

Artikelgeschichte

Ursprünglich stand im Artikel Basel-Stadt gäbe 25 Millionen Franken mehr aus, dies war ein Fehler. Die Nachrichtenagentur zog zum Vergleich die Zahlen von 2013 heran (155 Millionen) statt jene von 2014 (171 Millionen), was zum Fehler führte.

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