In Basel verschwinden Autoparkplätze

In Basel-Stadt werden jährlich Parkplätze auf Allmend aufgehoben und umgenutzt. Das passt dem TCS beider Basel gar nicht.

Jährlich werden gemäss Schätzungen des Bau- und Verkehrsdepartements 20 bis 30 Autoparkplätze für andere Zwecke umgenutzt. (Bild: Yen Duong)

In Basel-Stadt werden jährlich Parkplätze auf Allmend aufgehoben und umgenutzt. Das passt dem TCS beider Basel gar nicht.

Und plötzlich waren sie weg, die drei Autoparkplätze an der Reichensteinerstrasse im Gundeli. Überraschend wurden sie entfernt – und zu Veloabstellplätzen umfunktioniert. Eigentlich nicht schlimm, wenn es in dieser Strasse bzw. in diesem Quartier genügend Parkiermöglichkeiten gäbe und die Velofahrer diese neuen Abstellplätze auch tatsächlich rege nutzen würden. Letzteres ist aber nicht der Fall. Und Ersteres schon gar nicht: Parkplätze sind in dichtbesiedelten Gundeli eine Mangelware, so bekommen es die Autofahrer zu spüren, wenn welche fehlen.

Und nicht nur dort: Viel mühsamer ist die Parkplatzsuche an der Kleinbasler Erlenstrasse geworden. Wegen der Verlegung der Buslinie 30 von der Schönaustrasse in die Erlenstrasse wurden sämtliche Parkplätze zwischen Jäger- und Mattenstrasse aufgehoben. Es sind schätzungsweise 20 – für die autofahrenden Anwohner ein schmerzhafter Verlust.

«Gehört zur Strategie»

Dass Parkplätze verschwinden, kommt in der Stadt Basel regelmässig vor: «Jährlich werden 20 bis 30 Parkfelder auf Allmend für andere Zwecke aufgehoben», sagt Jasmin Fürstenberger, Mediensprecherin des Bau- und Verkehrsdepartements. Bei dieser Zahl handelt es sich allerdings um «eine grobe Schätzung». Das Amt für Mobiliät führt keine Statistik darüber. Deshalb kann Fürstenberger auch nicht sagen, wo dies vergangenes Jahr überall geschah und wie viele Parkplätze es vor fünf Jahren oder zehn Jahren noch gab.

20 bis 30 entfernte Parkfelder im Jahr hört sich nicht nach viel an. Schon gar nicht, wenn es in der Stadt 31‘000 Parkplätze auf Allmend gibt. Das findet sogar auch Christophe Haller, TCS-Präsident beider Basel und FDP-Grossrat. «Aber», und dabei wird er etwas lauter, «es verschwinden seit Ewigkeiten jährlich und ersatzlos so viele Parkplätze – das kumuliert sich. Und zählt man die Parkplätze hinzu, die durch Baustellen provisorisch wegfallen, wird es anstrengend.»

Er habe ohnehin das Gefühl, dass das Entfernen von Parkplätzen zur Strategie des Bau- und Verkehrsdepartements gehöre. Unschön sei dies, einfach unschön. «Fakt ist, dass der Kanton mit allen Mitteln versucht, das Autofahren zu vermiesen», sagt Haller.

Der VCS beider Basel ist derzeit nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

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