Indiens Landbevölkerung bricht zum grössten Marsch nach Delhi auf

Am 2. Oktober 2012 startet der grösste Protestmarsch Indien: Die Landbevölkerung verlangt die Einhaltung der Bodenrechte.

Am 2. Oktober 2012 startet der grösste Protestmarsch Indien: Die Landbevölkerung verlangt die Einhaltung der Bodenrechte. 

In mehr als 10 000 indischen Dörfern brachten Menschen in den letzten Monaten täglich eine Handvoll Reis und eine Rupie zu einer zentralen Sammelstelle. Der Reis und das Geld werden die Angehörigen jener 100 000 Menschen über Wasser ­halten, die am 2. Oktober zum «Jansatyagraha» aufbrechen, zum Protestmarsch der Landrechtsbewegung Ekta Parishad: 350 Kilometer zu Fuss von Gwalior (Madhya Pradesh) bis in die Hauptstadt Delhi. Der grösste Protestmarsch der in­dischen Geschichte soll Bewegung in die Landrechts­frage bringen.

Einen ähnlichen Marsch auf der gleichen Strecke gab es bereits 2007 mit 25 000 Menschen. Er führte zur ­Einsetzung einer Landrechtskommission, die bis heute aber keine der Forderungen umgesetzt hat. Premier Manmohan Singh ist Mitglied dieser Kommission. Er erschien aber bisher zu keinem einzigen Treffen.

Dies könnte sich vor den Wahlen ­ändern. Regierung und Opposition schreiben sich seit Kurzem plötzlich die Landrechte auf die Fahne. Manmohan Singh sieht die Landrechte als erste Priorität für seine Wiederwahl im kommenden Jahr. Wie weit dies nur ein populistisches Wahl­versprechen ist, wird sich zeigen.

Der Schweizer Karl Saurer realisierte unter dem Titel «Ahimsa» einen ­Dokumentarfilm über die Landrechts­bewegung Ekta Parsihad. Der Film ist beim Regisseur als DVD erhältlich.

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