IWB: Millionen verlocht

Im siebenköpfigen Verwaltungsrat der IWB sitzen insgesamt vier Politiker. Die Probleme konnten sie aber trotzdem nicht verhindern.

Die IWB rechnet für den durschnittlichen Privathaushalt mit 2 bis 5 Franken zusätzlich pro Monat. (Bild: Anthony Bertschi)

Im siebenköpfigen Verwaltungsrat der IWB sitzen insgesamt vier Politiker. Die Probleme konnten sie aber trotzdem nicht verhindern.

Angst vor einem Verlust der «demokratischen Kontrolle» äusserten die Kritiker aus dem links-grünen Lager bereits 2008 bei der Vorbereitung auf die Auslagerung der Industriellen ­Werke Basel (IWB). Im Grossen Rat setzten sie sich insofern durch, als dem Parlament ein Mitspracherecht bei der Wahl des Verwaltungsrates zugesichert wurde. Drei Mitglieder werden darum vom Grossen Rat gewählt, vier – inklusive Präsident – von der ­Regierung.

Entsprechend stark ist die Politik im IWB-Verwaltungsrat vertreten – mit Beat Jans, Rudolf Rechsteiner (beide SP), Aeneas Wanner (GLP) und Bernhard Madörin (SVP). Daneben sind Ex-Swisscom-Chef Jens Alder, Anwältin Regula Hinderling und die Unternehmerin ­Mirjana Blume im Gremium. Aus Angst vor einem Verlust der demokratischen Kontrolle haben sich die Politiker Posten gesichert, Probleme konnten sie aber nicht verhindern.

Swisscom als Gewinnerin

CVP-Grossrat Markus Lehmann hat den IWB in der Vergangenheit mehrfach den Vorwurf gemacht, beim Ausbau des Glasfasernetzes viele Millionen Franken im doppelten Sinne verlocht zu haben. Von diesen Aus­gaben würde nur die Swisscom profitieren, die sich die Nutzung des Netzes frühzeitig gesichert hat. Die Swisscom – ausgerechnet, die frühere Arbeitgeberin des heutigen IWB-Präsidenten Jens Alder.

Die Regierung räumt zwar gewisse bauliche Probleme ein, weist alle übrigen Vorwürfe aber zurück. Die Kooperation von IWB und Swisscom erfolge unter «Beachtung grösstmöglicher Synergien kosten- und nachfrageorientiert», heisst es in der Antwort auf die jüngste Interpellation von Markus Lehmann ausweichend. Noch keine klaren Antworten gibt es auch auf die Frage, inwiefern sich bei den IWB – gleich wie bei der BKB – Verwaltungsräte mit Beratungsmandaten einen Zusatzverdienst sicherten. Die entsprechenden Abklärungen seien im Gang, heisst es auf der Medienstelle. Aufgrund des öffentlichen Interesses würden im nächsten Geschäftsbericht aber «die gesamten Entschädigungen der einzelnen Verwaltungsratsmitglieder» offengelegt. Man darf gespannt sein.

Artikelgeschichte

Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 20.12.13

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