Lange hat Isabelle Moret überlegt. Und gab am Samstagabend im Westschweizer Fernsehen ihre Bundesrats-Kandidatur bekannt. Das gibt zu reden – und dies anders, als man denken könnte. Als hätte sie es kommen sehen, sagte sie der «NZZ am Sonntag»: «Ich trete mit meiner Kompetenz an, nicht mit meinem Geschlecht».
Statt über ihre Kompetenzen liest man aber überwiegend über ihre Karriere als Mutter: Sie hat zwei schulpflichtige Kinder, sie brächte dadurch eine «willkommene Öffnung» in den Bundesrat, man liest über «Familienorganisation» und die «Definition einer Frau». Und wo bleiben jetzt die Kompetenzen? Genau, total überschätzt.