Ja, die Mutter will

Die Waadtländerin Isabelle Moret kandidiert nun doch für die Nachfolge von Bundesrat Burkhalter. Sie täte es nicht, weil sie eine Frau sei, sagte sie in der Sonntagspresse. Eine Genderdebatte hat sie dennoch ausgelöst.

Will mit ihren Kompetenzen überzeugen und nicht mit ihrem Geschlecht: FDP-Bundesratskandidatin Isabelle Moret. (Bild: Keystone/Peter Klaunzer)

Lange hat Isabelle Moret überlegt. Und gab am Samstagabend im Westschweizer Fernsehen ihre Bundesrats-Kandidatur bekannt. Das gibt zu reden – und dies anders, als man denken könnte. Als hätte sie es kommen sehen, sagte sie der «NZZ am Sonntag»: «Ich trete mit meiner Kompetenz an, nicht mit meinem Geschlecht».

Statt über ihre Kompetenzen liest man aber überwiegend über ihre Karriere als Mutter: Sie hat zwei schulpflichtige Kinder, sie brächte dadurch eine «willkommene Öffnung» in den Bundesrat, man liest über «Familienorganisation» und die «Definition einer Frau». Und wo bleiben jetzt die Kompetenzen? Genau, total überschätzt.

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