Autoparkplätze als «Lebensraum»? Wie solche spontane Zwischennutzungen funktionieren, zeigt der Verein umverkehR heute an der Unteren Rebgasse in Basel.
Wo bis anhin der VW des Nachbarn stand eine Pool-Party feiern? Selbst den Grill anwerfen, wo sonst ein Kühlergrill den Picknickplatz besetzt?
Am Internationalen Parking Day wird die herkömmliche Bestimmung urbaner Parkfelder radikal in Frage gestellt. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt – Haupsache ist: Auf dem Parkplatz ist kein Auto geparkt.
Der diesjährige Parking Day dauert heute Freitag bis 17 Uhr. Auch in Basel werden aus diesem Anlass Parkplätze einer temporären Umnutzung unterzogen.
Drahtzieher der Aktion ist der Verein umverkehR, der 2010 die Städteinitiative erfolgreich zur Abstimmung brachte. «Die Bevölkerung soll ihre Stadt unter einem neuen Blickwinkel kennenlernen», sagt umverkehR-Geschäftsführer Philippe Koch.
«Die Bevölkerung soll ihre Stadt unter einem neuen Blickwinkel kennenlernen.»
umverkehR-Geschäftsführer Philippe Koch
In anderen Schweizer Städten hat es bereits ähnliche Aktionen gegeben «mit durchwegs positiver Bilanz», wie Koch sagt. «Parkplätze werden unhinterfragt als Teil des Stadtbilds akzeptiert, die Leute staunen wenn sie sehen, was mit diesen Flächen sonst noch alles anzufangen wäre.»
Ein Kernanliegen von umverkehR ist der Abbau von Parkfeldern am Strassenrand, zentrale Parkhäuser sollen stattdessen als Auffangbecken dienen. In Basel sind die Hälfte aller Haushalte autofrei, «trotzdem wird sehr viel öffentlicher Raum von parkierten Autos in Anspruch genommen», sagt Kampagnenleiterin Regina Michel.
(Bild: Dominique Spirgi)
Zu gewinnen: eine Rundtour in der Porsche-Rikscha
Am Parking Day sollen die Passanten dazu animiert werden, ihren eigenen Strassenrand zu komponieren. Mit einer Installation möchte umverkehR lediglich einen Denkanstoss geben, selbst aktiv zu werden. An der unteren Rebgasse werden am Freitag ab 12 Uhr einige Parkfelder besetzt und aufgepeppt. Wie, das sollte noch nicht verraten werden.
Passanten und Neugierige sind eingeladen, eigene Ideen beizusteuern. Für die beste Dekorationsidee gibt es gar eine Stadtrundfahrt zu gewinnen. «Im Porsche Cayenne natürlich», sagt Koch ironisch und präzisiert dann: «So heisst unsere Rikscha nämlich.»
Videobilder aus San Francisco zeigen, wie es am Ursprungsort des Parking Day zu und her geht: