Knappes Ja für den Claraturm

Die Basler Stimmbevölkerung ist für den Bau des Claraturms. Regierungsrat Hans-Peter Wessels versteht das knappe Resultat als Signal an die Regierung – und Piano-Bar-Besitzer Andreas Bernauer als Berechtigung fürs Weiterkämpfen.

Der Claraturm kann wohl gebaut werden. (Bild: ZVG)

Die Basler Stimmbevölkerung ist für den Bau des Claraturms. Regierungsrat Hans-Peter Wessels versteht das knappe Resultat als Signal an die Regierung – und Piano-Bar-Besitzer Andreas Bernauer als Berechtigung fürs Weiterkämpfen.

Das Basler Stimmvolk spricht sich knapp für den Claraturm aus. Gemäss Schlussresultat befürworten 52,91 Prozent (30’018 Personen) der Abstimmenden den Bebauungsplan, 47,09 Prozent (26’712 Personen) sind dagegen. Die Stimmbeteiligung war mit 54,48 Prozent relativ hoch. 

Der Grosse Rat hatte letzten Juni grünes Licht für das 96 Meter hohe Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Clarastrasse und Riehenring gegeben. Gegen den Beschluss ergriff Piano-Bar-Besitzer Andreas Bernauer jedoch das Referendum.

Bernauer, der im emotionalen Abstimmungskampf nur auf die Partei BastA! zählen konnte, zeigte sich trotz Niederlage zufrieden mit dem Resultat. «Mein Ziel war es, 40 Prozent zu erreichen. Das jetzige Resultat ist gut, zumal es nicht einfach ist, gegen ein derart grosses Pro-Komitee zu kämpfen», sagte er im Basler Rathaus.

Widerstand geht weiter

Der Kampf gegen den Claraturm geht aber trotz Ja zum Bebauungsplan in eine nächste Runde. Bernauer kündigte im Abstimmungskampf bereits an, eine Initiative für die Unterschutzstellung der Warteck-Häuser lancieren zu wollen. Er wolle die Sache nun juristisch abklären, sagte er. «Ich kämpfe weiter gegen den Claraturm. Das ist berechtigt, wenn man 47 Prozent erreicht.»

Überhaupt scheint Bernauer Gefallen an der Oppositionsrolle gefunden zu haben. Widerstand will er auch gegen die Neubaupläne der Baloise am Aeschengraben leisten. In die Politik möchte er aber offenbar nicht. «Das ist nichts für mich. Aber man muss der grossrätlichen Bau- und Raumplanungskommission schon auf die Finger schauen. Es kann nicht sein, dass man in dieser Stadt alles abreisst und nur noch in die Höhe bauen will.»

«Froh» über das Resultat ist auch Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels: «Das Ergebnis zeigt, dass die Bevölkerung für eine Weiterentwicklung der Stadt ist.» Er sieht das knappe Resultat allerdings auch als Signal an die Regierung. So müsse die Weiterentwicklung sehr sorgfältig geschehen, sagte Wessels.


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