Kreisel-Deal und ÖV-Rückzieher: Pegoraro knickt vor Autolobby ein

Die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektorin macht der Autolobby und der Baselbieter Wirtschaftskammer bei Strassenbau und ÖV-Anteil grosse Zugeständnisse. Linke Politiker und der VCS schiessen scharf.

Kritiker monieren, Sabine Pegoraro riskiere mit ihren Kreisel- und anderen Zugeständnissen das ganze Salina-Raurica-Projekt. (Bild: Montage: Hans-Jörg Walter)

Der TCS, der ACS und die Wirtschaftskammer Baselland ziehen ihr angedrohtes Referendum gegen die Verlegung der Rheinstrasse im Gebiet Pratteln/Augst zurück, wie die «bz Basel» berichtet.

Der Rückzug sei nur wegen des Einknickens von FDP-Regierungsrätin Sabine Pegoraro zustande gekommen: Weniger Strassen-Rückbau, grössere Kreisel. Pegoraro habe ausserdem zugesichert, die Quote von mindestens 35 Prozent ÖV im Wirtschafts- und Wohngebiet Salina Raurica aufzugeben.

Scharfe Kritik von links

Damit sei das ganze Projekt in Frage gestellt, monieren Kritiker. SP-Landrat Jan Kirchmayr, Mitglied der Bau- und Planungskommission, sagt der «bz Basel» – Pegoraro gefährde die Verlängerung der Tramlinie 14, ja das ganze Planungsgebiet Salina Raurica.

Die Zugeständnisse liessen die jahrelange Planung zur «Makulatur» verkommen, schreibt der VCS beider Basel – das habe zur Folge, dass die Planungsauflage wiederholt werden müsste. Diverse Landratsbeschlüsse würden «nichtig» – und damit, so der VCS, auch die Fristen nicht einhaltbar. Das wiederum würde bedeuten, dass «die Bundesbeiträge aus dem Agglomerationsprogramm Basel auf dem Spiel» stehen.

«Regierungsrätin Pegoraro riskiert ein zukünftiges Verkehrschaos, kaum dass die Autolobby mit den Fingern schnippt», schreibt Stephanie Fuchs, Geschäftsführerin VCS beider Basel, in einer Medienmitteilung.

Mehr dazu in der «bz Basel»:  Autoverbände verzichten aufs Referendum zur Rheinstrasse

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