Die Basler Kurden sind geschockt ob der neuen Repressionswelle Erdogans. Am Freitagabend zeigten sie auf dem Marktplatz ihre Solidarität mit den verhafteten Abgeordneten der HDP.
Die Verhaftung von kurdischen HDP-Abgeordneten am frühen Freitagmorgen in der Türkei führte auch in Basel zu einer Solidaritäts-Kundgebung auf dem Marktplatz.
Mehrere hundert Basler Kurden und Sympathisanten trafen sich am Freitagabend gegen 18 Uhr und demonstrierten mit Bildern der Verhafteten und einem grossen Transparent mit der Aufschrift «Hände weg von den Abgeordneten der HDP» gegen die neusten Repressionen des türkischen Staatspräsidenten Erdogan.
Basler Linke zeigt sich solidarisch
Nebst Flaggen mit dem Konterfei des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan waren in der Menge auch Fahnen der SP, der Juso und der BastA! auszumachen. Letztere war mit einigen bekannten Gesichtern vertreten: Nationalrätin Sibel Arslan, die bereits am Nachmittag an einer Kundgebung in Bern teilgenommen hatte, und die beiden Co-Präsidentinnen Heidi Mück und Tonja Zürcher waren an vorderster Front dabei.
Den Vorwurf, die Solidarisierung mit den Basler Kurden für den eigenen Wahlkampf zu nutzen, lässt Mück nicht gelten: «Das sind demokratisch gewählte Abgeordnete, die jetzt im Gefängnis sind», sagt die Regierungsratskandidatin der BastA!. Das habe sie sehr betroffen gemacht und es sei selbstverständlich, dass sie ihre Solidarität zeige. «Ich habe überhaupt nicht an den Wahlkampf gedacht, als ich diese Nachrichten gehört habe.»
Es reiche nicht, «seine Besorgnis über diese Entwicklung auszudrücken, wie dies Didier Burkhalter kürzlich getan hat und Angela Merkel gebetsmühlenartig wiederholt», schreibt die BastA! auf einem Flugblatt, das sie an der Kundgebung verteilte. Den Worten müssten Taten folgen, sonst lache sich Erdogan ins Fäustchen.