Liebe BVB, die Birsstrasse will ihr Bänkli zurück

Seit einigen Wochen vermissen Anwohner der Birsstrasse ihr Bänkli an der BVB-Haltestelle Redingstrasse. Dank einigen kreativen Anwohnern muss trotzdem niemand stehend auf den Bus warten.

Wenns kein Bänkli hat, müssen Stühle her: Die Anwohner der Birsstrasse wissen sich zu helfen.

(Bild: zVg)

Seit einigen Wochen vermissen Anwohner der Birsstrasse ihr Bänkli an der BVB-Haltestelle Redingstrasse. Dank einigen kreativen Anwohnern muss trotzdem niemand stehend auf den Bus warten.

An der Haltestelle Redingstrasse im Basler Breite-Quartier fehlt das obligate, dunkelbraune BVB-Bänkli. Vor gefühlten drei Wochen hätten die BVB die Sitzgelegenheit im Bushäuschen abmontiert, um sie zu renovieren, erzählen Anwohner. Seither wird das Bänkli sehnlichst zurückerwartet. Allerdings: Als sich die Betroffenen letzte Woche bei den BVB danach erkundigten, habe man nicht sagen können, wie lange die Renovation noch dauern werde.

Doch die Anwohner wissen sich zu helfen. Sie veranstalteten vergangenen Samstag kurzerhand ein «Sit-in»: Mit eigenen Sesseln, Liege- und Klappstühlen setzten sie sich ins Bushäuschen, posierten für Fotos und freuten sich ob den erstaunten Reaktionen der Autofahrer und Buspassagiere. 



Wenns kein Bänkli hat, müssen Stühle her: Die Anwohner der Birsstrasse wissen sich zu helfen.

Wenns kein Bänkli hat, müssen Stühle her: Die Anwohner der Birsstrasse wissen sich zu helfen. (Bild: zVg)

«Es ist verrückt, was eine solche Aktion auslöst», sagt Peter Sutter, einer der betroffenen Anwohner. Einige Stühle blieben nach dieser Intervention gleich für die Fahrgäste stehen. Und prompt werden sie rege genutzt: «Wir beobachten, wie sich die Leute beispielsweise in einen Kreis setzen und plaudern und wie die vorbeifahrenden Leute den Kopf drehen», so Sutter. Dauerhaft sei das aber trotzdem kein Zustand. Die Anwohner und Fahrgäste wollen ihre Sitzbank zurück.

Noch müssen sie sich gedulden. Immerhin haben die BVB inzwischen via Facebook reagiert. Und zwar mit Humor. Oder konkret: mit einer Entschuldigung voller Smileys.

Es sei den BVB bewusst, dass der Zustand ohne Bänkli für die Fahrgäste mühsam sei, sagt Mediensprecher Benjamin Schmid auf Anfrage. In der Regel nehme eine solche Revision vier bis sechs Wochen in Anspruch. In diesem Zeitraum stünde den Fahrgästen aber eine alternative Sitzgelegenheit zur Verfügung. «Wir klären intern ab, wieso an der Redingstrasse kein Provisorium gestellt wurde, wie es sonst eigentlich üblich ist», sagt Schmid.

Bis Anfang Juni soll gemäss Facebook-Post der BVB die frisch renovierte Sitzbank montiert werden. BVB-Sprecher Schmid sagt, aktuell würden die BVB für eine Million Franken zwei verschiedene Typen ihrer Wartehäuschen sanieren, sofern diese nicht infolge des behindertengerechten Umbaus sowieso umgebaut werden müssten. Das Gesamtprojekt laufe seit 2016 und daure insgesamt zwei Jahre.

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