Lorenz Nägelin (SVP) hat seine Bewerbung für die Basler Regierung eingereicht. Seine Chancen, von der Partei nominiert zu werden, stehen gut. Zum Verhängnis könnten ihm jedoch die Differenzen mit FDP-Regierungsrat Baschi Dürr werden.
Lorenz Nägelin wagt einen zweiten Anlauf: Der Grossrat will für die SVP in die Basler Regierung. Er habe dem Vorstand der SVP sein Dossier eingereicht. «Als konsequent bürgerlich agierender Politiker mit Führungserfahrung in Beruf, Politik und Militär, erachte ich mich als SVP-Regierungsratskandidat auf einem bügerlichen Viererticket als geeignet», schreibt er in einer persönlichen Mitteilung.
«Hauptgrund für meine Kandidatur ist, dass ich mithelfen will, die bürgerliche Mehrheit in Basel wieder zu erobern», sagt der 48-Jährige. Lorenz Nägelin ist seit 2001 im Grossen Rat, Fraktionspräsident der SVP und im Vorstand der Partei. Er kandidierte 2012 bereits für die Basler Regierung, war allerdings chancenlos. Nägelin gilt in der SVP als beliebt und geniesst auch über die Parteigrenzen hinaus Sympathien.
Problem Baschi Dürr
Die Chancen für Nägelin, nominiert zu werden, stehen parteiintern gut. Nachteilig könnte sich für ihn jedoch die Vergangenheit auswirken. Lorenz Nägelin arbeitet als Rettungssanitäter im Justiz- und Sicherheitsdepartement von Baschi Dürr (FDP). Im Sommer 2013 entliess Dürr Nägelin als Teamleiter der Sanität Basel, weil dieser intern Kritik an der Führung geübt hatte. Gegen diese Versetzung wehrte sich Nägelin vor Gericht. Mit Erfolg: Das Appellationsgericht entschied vergangenes Jahr, dass die Zwangsversetzung nicht rechtens war.
Dass Nägelin bei einer allfälligen Nomination der Partei auf einem Viererticket mit seinem ehemaligen Rivalen Baschi Dürr kandidieren würde, findet er weder speziell noch unglaubwürdig: «Ich bin ein Mensch, der vorwärts schaut, und habe diese Geschichte hinter mir gelassen. Sie spielt keine Rolle mehr für mich.»
Die SVP Basel-Stadt entscheidet am 15. März, wen sie ins Rennen schicken möchte. Neben Nägelin haben bereits auch die Grossräte Patrick Hafner und Michel Rusterholtz ihre Kandidatur eingereicht – damit aber nicht für Begeisterung gesorgt.