Medien-Wissenschaftler soll im Unirat die Autonomie der Hochschule stärken

Die Regenz der Basler Universität hat den Zürcher Medienprofessor Otfried Jarren für ihren Sitz im Universitätsrat nominiert. Sie setzt damit ein Zeichen für wissenschaftliche Autonomie der politisch durchgerüttelten Hochschule.

Der Zürcher Medienwissenschaftler Otfried Jarren (flankiert vom Regenzvorsitzenden Thomas Sutter-Somm und der Rektorin Andrea Schenker-Wicki) soll Mitglied des Universitätsrats werden. (Bild: Universität Basel, Peter Schnetz)

Mit dem Professor vom Institut für Publizistik und Medienforschung der Universität Zürich hat die Regenz mit «überwältigender Zustimmung» einen ebenso kompetenten wie interessanten Vertreter für den Unirat nominiert. Otfried Jarren hat sich in kniffligen Situationen bereits bewähren können. Als Interims-Rektor hat er die Uni Zürich aus der Krise geführt, in die sie 2013 wegen des Konflikts um das Medizinhistorische Institut (Absetzung Christoph Mörgeli) geraten war.

Jarren hat sich damals laut einem Bericht der NZZ sehr auf die Unterstützung der damaligen Prorektorin Andrea Schenker-Wicki verlassen können, die heute Rektorin der Universität Basel ist. Das ist ein Zeichen für die Nähe des Nominierten zur operativen Leitung der Hochschule, die durch den Mitträgerkanton Baselland vermehrt unter Druck gerät.

Gut vernetzt

In ihrer Medienmitteilung bezeichnet die Regenz Jarren denn auch als Menschen, der sich stark in der akademischen Selbstverwaltung engagiert habe. Vor der Regenz habe der Medienwissenschaftler betont, dass «eine Universität Basel mit ihrer langen Tradition das Selbstverwaltungsrecht behalten können muss». Gegenüber den Regierungen und den Parlamenten müsse klar definiert werden, wer welche Aufgaben und Kompetenzen habe.

Als Präsident der Eidgenössischen Medienkommission verfügt Jarren überdies über einen Draht nach Bern. Als Honorarprofessor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin und als Mitglied im Scientific Advisory Board des Instituts für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien ist er auch international vernetzt.

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