Kompostierbares Geschirr oder Mehrwegbecher? Das ist im Zusammenhang mit dem St.-Jakob-Park schon seit 2004 ein Streitpunkt. Jetzt wird während drei Spielen des FC Basel das System mit Mehrwegbechern getestet.
Die Geschichte gehört ein bisschen in die Kategorie: Wer solche Probleme hat, dem muss es wohl ziemlich gut gehen. Seit 2004 schwelt ein Konflikt um das Abfallmanagement im Basler St.-Jakob-Park. Schon damals war die Einführung des Mehrwegbechers bei Spielen des FC Basel gefordert worden, um die Abfallmenge zu reduzieren. Die Stadionbetreiberin Basel United aber wollte nicht so recht und suchte nach einer Alternative.
Gefunden wurde 2007 das System «green & clean», bei dem Einweggeschirr aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet wird, das zudem CO2-neutral verwertet werden soll. Es gab Expertisen und Gegenexpertisen (siehe Dokumente auf der Rückseite des Artikels). Und je nachdem kamen die Experten zur Meinung, der Mehrwegbecher sei ökologischer – oder eben auch nicht.
Im August 2011 forderte die Basler Regierung schliesslich als eine von fünf Massnahmen für ein sauberes Basel: «Für alle öffentlichen Veranstaltungen soll schrittweise das Mehrwegsystem für Becher und Geschirr eingeführt werden.» Jetzt wird der Mehrwegbecher tatsächlich im Joggeli zum Einsatz kommen. Allerdings vorerst nur an den drei Matches des FCB gegen die Young Boys (19. November 2011), Luzern (3. Dezember) und Manchester United (7. Dezember). Und es werden nur einzelne Cateringstände in den Sektoren C4 und G3 den Mehrwegbecher nutzen.
Auf die Becher werden zwei Franken Depot erhoben. Die Rückgabe ist an allen Ständen der Sektoren C und G möglich. Nach den drei Spielen folgt die Analyse und eine Prüfung, ob das Mehrwegbechersytem im ganzen Stadion eingeführt werden soll.