Das neue Jahr verspricht einiges und lässt doch manches vermissen. Ein paar Wünsche zum städtischen Verkehr, Politpersonal und Rock ’n‘ Roll.
Ihr Fussgänger am Marktplatz, ich würde es begrüssen, wenn ihr einem nicht unvermittelt vors Rad latscht. Dieser Streifen vor dem Rathaus, das ist eine Strasse. Und zwar eine andere als die Freie Strasse weiter oben. Die ist als Fussgängerzone gekennzeichnet und gehört darum ganz euch. Dieser Streifen beim Marktplatz aber ist eine sogenannte Begegnungszone. Das heisst, Ihr Fussgänger habt Vortritt, trotzdem fahren legal Velos mit bis zu 20 km/h durch (und zwecks Güterumschlag auch Autos und Lastwagen, die beim Ausladen die Sicht versperren).
Wir Velofahrer sind wirklich willens, den Euch zustehenden Vortritt zu gewähren und Eure Laufwege so gut es geht zu antizipieren. Dabei wäre es freilich hilfreich, wenn Ihr kurz nach links und rechts schaut, bevor Ihr auf die Strasse marschiert. Das gilt auch und erst recht für die anschliessende Eisengasse, wo Ihr keinen Vortritt geniesst. Wenn Ihr dort hinter dem Bus hervor auf die Strasse stürmt, bleibt weniger Zeit zum Bremsen als es dauert, «U-Abo» zu sagen.
Jam-Session mit den Beatles
Ich hätte gerne noch einmal Lemmy live erlebt. Am 9. Februar sollte er mit Motörhead in der St. Jakobshalle auftreten. Doch am 28. Dezember verstarb der grosse alte Mann des Rock ’n’ Roll – «Killed By Death», wie er in einem seiner stärksten Songs sang. Ich wünsche dem lebenslangen Beatles-Fan, dass er auf der anderen Seite John Lennon und George Harrison trifft; womöglich können die einen Bassisten für eine Jam-Session brauchen.
Ich wünschte mir, dass Mirjam Ballmer der Basler Politik erhalten bliebe, denn mir gefällt diese kluge, eloquente, schöne Frau.
Ich wünsche mir, schreiben zu können, dass mir Mirjam Ballmer gefällt, ohne anschliessend Genderdiskussionen führen zu müssen.
Verlängert den 17er!
Nachmittags fährt der 17er bis zum Wiesenplatz und wendet dort. Es würde mich freuen, wenn diese Fahrten bis zur Endschlaufe in Kleinhüningen verlängert würden. So wären die Bewohner der Hafengegend etwas weniger den Verkehrsverhältnissen rund ums Rheincenter ausgeliefert und müssten sich seltener ärgern über Trams, die massiv verspätet oder zum auf anderer Leute Zehen Stehen überfüllt einfahren.
Ich wünsche mir, zu merken, dass ich ein schönes Leben habe, wenn der grösste Frust meines Alltags von einem verspäteten oder überfüllten Tram verursacht wird.